Appell für den Frieden

Appeal for Peace

 l'Appel pour la paix


Willkommen auf unserer friedenspolitischen Webseite mit Informationen zum Appell für den Frieden!

Welcome to our peace policy website with information about the Peace Appeal!

Bienvenue sur notre site web de politique de paix, avec des informations sur l'Appel pour la paix!


(Die Unterzeichnungsaktion für den 'Appell für den Frieden' wurde am 28.8.2023 beim Stand von 16.400 Unterschriften (change.org) mit der abschließenden Versendung von Briefen an verantwortliche Politiker (s.u.) beendet.)

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Aktuell:

Zwei wichtige Artikel zur Beendigung des Kriegs in der UKraine:

Exit-Strategie für die Ukraine: "Gerechten und dauerhaften Verhandlungsfrieden erreichen"

von: Peter Brandt, Hajo Funke, Harald Kujat, Horst Teltschik 

frei lesbar auf
https://www.telepolis.de/features/Exit-Strategie-fuer-die-Ukraine-Gerechten-und-dauerhaften-Verhandlungsfrieden-erreichen-9292994.html?seite=all,  2.9.2023 

und

Ein deutscher Friedensvorschlag für die Ukraine

von Michael von der Schulenburg

frei lesbar auf
https://www.telepolis.de/features/Ein-deutscher-Friedensvorschlag-fuer-die-Ukraine-9308415.html?seite=all, 19.9.2023 
Sprache: Deutsch
9/2023

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Inhalte dieser Webseite:

Auf dieser Seite finden Sie/findet ihr 
* die Briefe vom 26.8.2023 an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und an den UN-Generalsekretär Antonio Gutèrres anlässlich von 16.400 Unterzeichnungen des Appells für den Frieden,
* eine Einladung zum internationalen Friedenskongress in Wien im Juni 2023,

 * den 'Appell für den Frieden' in deutscher Sprache und die deutsche und die österreichische Erstunterzeichner_innenliste, 
 * drei Videos mit friedenspolitischen Inhalten, 
 * verschiedene Möglichkeiten für Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu unterzeichnen, 
 * einen Artikel der Frankfurter Rundschau zum 'Appell für den Frieden', 
 * eine Analyse nuklearer Gefahren im Ukraine-Krieg (Atomkraftwerke), 
 * das Tagungsprogramm für die Unterstützer_innen des Friedensappells,
 * der Friedensappell in englischer Sprache für internationale Unterzeichner_innen mit der internationalen Erstunterzeichner_innenliste sowie der Möglichkeit, auch auf Action Network zu unterzeichnen.
 * Stellungnahme von Michael Müller, Ex-Staatssekretär und Vorsitzender der NaturFreunde Deutschlands,.
 * Weitere friedenspolitische Video-Interviews und Artikel zum Friedensappell,
 * die 'ungehaltene Rede' von Prof. Ingrid Lübke,
* Nachruf: Dr. Antje Vollmer "Was ich noch zu sagen hätte",
 * mehrere, z.T. sehr aussagekräftige Stellungnahmen u.a. deutscher, schweizer und österreichischer Politiker_innen zum Friedensappell (von Bündnis 90/ Die Grünen, SPD, Die LINKE),
* Eine Liste deutscher und internationaler Friedensorganisationen mit Webpage und E-Mail-Anschrift zur gegenseitigen Vernetzung. Wer noch aufgenommen werden möchte, sagt bitte Bescheid (E-Mail an klaus(at)moegling.de).

Contents of this webpage:

On this page you will find 
* the letters of 28./8/2023 to the German Chancellor Olaf Scholz and to the UN Secretary General Antonio Gutèrres on the occasion of 16.400 signatures of the Appeal for Peace,
* an invitation to the international peace congress in Vienna in June 2023,
* the 'Appeal for Peace' in German and the German and the Austrian list of first signatories,
* three videos with peace policy topics, 
* different possibilities for people from Germany, Austria and Switzerland to sign, 
* an article of the 'Frankfurter Rundschau', 
* an analysis of nuclear dangers in the Ukraine war (nuclear power plants),
* the conference program for the supporters of the Peace Appeal,
* This will be followed by the 'Appeal for Peace' in English for interested international signatories  with the international list of first signatories and the possibility also to sign on 'Action Network'. 
* Michael Müller, ex-Secretary of State and Chairman of NaturFreunde Germany, is now making a statement.
* Followed by video interviews and articles on the appeal for peace.
* Prof. Ingrid Lübke shared her 'indignant speech' with us afterwards.
* Obituary: Dr. Antje Vollmer "What I would still have to say",
* At the bottom of the website you can find several indicative statements of a.o. German and Austrian politicians about the peace appeal.
* A list of German and international peace organizations with webpage and e-mail address for reciprocal networking. Who still wants to be included, please let us know (e-mail to klaus(at)moegling.de)


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An den
Bundeskanzler
der Bundesrepublik Deutschland
Herrn Olaf Scholz
– persönlich –

 

28.8.2023


Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz,
der ‚Appell für den Frieden‘ ist nun von mehr als 16.400 vorwiegend friedenspolitisch aktiven Bürgern_innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unterzeichnet und diesen drei Regierungen vorgelegt worden.
Zum Abschluss dieser Friedensaktivität fordern wir, die Initiatoren des Appells, nun noch einmal auch die deutsche Bundesregierung im Namen Tausender Unterzeichner_innen auf, einen Paradigmenwechseln von der militärischen zur friedenspolitischen Unterstützung der Ukraine vorzunehmen. Es gilt nicht, einen Krieg, sondern wieder den Frieden zu gewinnen. Uns geht es um eine deutliche Stärkung diplomatischer Initiativen hinsichtlich der Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Hierbei darf nicht vorschnell akzeptiert werden, dass beide Seiten nicht den Frieden verhandeln, sondern einen Krieg gewinnen wollen. Ebenso muss dringend mit bedacht werden, dass die russische Föderation eine Atommacht mit dem größten Atomwaffenarsenal ist. Es ist damit zu rechnen, dass die russische Regierung bereit ist, Atomwaffen einzusetzen, wenn sie die Gefahr einer militärischen Niederlage erkennen würde. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass ein erster Einsatz von Atomwaffen – auch begrenzt zunächst auf sog. „Taktische“ Atomwaffen – mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr einzudämmen sein wird und so in einem Atomkrieg mit dem mehrhundertfachen Einsatz enden wird. Das wird – nach allen bisher vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen – zu einem mehrere Jahre dauernde „Nuklearen Winter“ mit etlichen Hundert Millionen von Todesopfern führen. Dies zu verdrängen wäre unverantwortlich.

Sicherlich gab es in der Vergangenheit diplomatische Bemühungen. Doch das Verhältnis zur Kriegspolitik stimmt nicht. Die Priorität darauf, immer mehr und immer schwerere Waffen zu liefern ist keine Strategie, um diesen Krieg zu beenden. Die Russische Föderation besitzt ein ständiges Eskalationspotenzial in ihrem völkerrechtswidrigen Vorgehen. 

Ebenfalls warnen wir davor, dass jeglicher Waffengang in einem Land mit 15 laufenden Atomreaktoren sowie mit großen Lager abgenutzter Brennstäbe, wie es in der Ukraine der Fall ist, mit einem Havarierisiko verbunden ist, das niemand je eingehen darf. Solche Anlagen bedürfen der unbedingt zuverlässigen und beständigen Zufuhr von Kühlwasser, um eine Kernschmelze zu vermeiden. Andernfalls droht eine Verstrahlung weiter Gebiete der europäischen Zivilisation mit einer unüberschaubar großen Zahl an Strahlentoten und an Zerstörung; breite Gebiete würden unbewohnbar. Und eine solche Katastrophe birgt die Gefahr in sich, ein noch größeres nukleares Inferno nach sich zu ziehen.

Bitte investieren Sie die kollektive Energie unseres Landes und der Regierung und die entsprechenden Ressourcen in die diplomatische Beendigung des Krieges! Unser im Friedensappell vorgebrachter Vorschlag einer UN-geführten Verhandlungsinitiative ist eine Möglichkeit. Gehen Sie auf das UN-Generalsekretariat zu und drängen Sie auf eine hochrangige und hochlegitimierte Verhandlungsinitiative. Gehen Sie auf weitere Staaten in allen Teilen der Welt zu und bilden Sie ein starkes Verhandlungsbündnis, dem weder die russische noch die ukrainische Regierung ausweichen können. Tun Sie dies so schnell wie möglich, bevor die Eskalationsdynamik nicht mehr zu stoppen ist. Führen Sie uns nicht zusammen mit anderen bellizistisch ausgerichteten Staaten in den 3. Weltkrieg, sondern gestalten Sie ihre historische Rolle als maßgeblicher Initiator für Waffenstillstandsverhandlungen als Voraussetzung für einen Friedensvertrag, der wirkungsvoll abgesichert ist. Nur so können Sie Ihrer – von Ihnen selbst gewählten – Aufgabe und Ihrer Verantwortung gerecht werden.

Wir fügen Ihnen unter diesem Anschreiben den Text unseres deutsch-österreichischen-schweizerischen Appells für den Frieden und die Liste der prominenten Erstunterzeichner_innen bei. 

Bitte gehen Sie auch auf die österreichische und die Schweizer Regierung zu und koordinieren Sie Ihr Vorgehen hinsichtlich der UN-Friedensinitiative.

Wir bitten Sie, uns und den Unterzeichner_innen zeitnah eine (dann zu veröffentlichende) Antwort zu senden und hoffen, dass Sie den Kurs weg von einer prioritär bellizistischen hin zu einer diplomatischen Ausrichtung der deutschen Außenpolitik verändern können. Wir wissen, dass es hier erhebliche Widerstände geben wird und wünschen Ihnen viel Mut für die Durchsetzung eines friedenspolitischen Weges, der in erster Linie durch Diplomatie gekennzeichnet ist.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Klaus Moegling, Karl-Wilhelm-Koch, Bernhard Trautvetter

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Anlagen (siehe unten):

 

·         Text ‚Appell für den Frieden‘

·         Erstunterzeichner_innenliste



(Eine eventuelle Antwort wird ebenfalls auf dieser Seite veröffentlicht.)
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To the
UN Secretary General - personally

8/28/2023

Dear Secretary General Gutèrres,

more than 16,400 people from the German, Austrian and Swiss peace movements have signed an appeal for peace at Change.org, asking you to take more forceful diplomatic action regarding the war in Ukraine:

 

https://chng.it/N2ggCS5Q 

 

The Appeal for Peace asks you to form a highly legitimized and high-level negotiating commission. This commission would need to have enough negotiating power to force both the Ukrainian and Russian governments to come to the negotiating table.

Reactively justifying a decision not to negotiate cannot be based on the fact that both sides do not want to negotiate.

If states such as India, China and Brazil, among others, are represented in this commission, neither government will be able to avoid negotiations.

Stop the killing, the destruction of infrastructure and the natural environment and start a diplomatic initiative that leads to a ceasefire and peace negotiations.

We ask for a statement from your side, which we will be pleased to publish afterwards.

On behalf of more than 16,000 committed citizens 

with kind regards

 

Klaus Moegling


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Liebe Unterstützer_innen unseres Appells für den Frieden, 

nachdem unsere deutsch-österreichische Tagung per Zoom am Anfang März 23 mit ca. 100 Teilnehmern_innen stattgefunden hat, möchte ich nun auf ein größeres internationales friedenspolitisches Treffen am 10./11.Juni 23 in  Wien aufmerksam machen, bei dem namhafte Referenten_innen aus verschiedenen Ländern Vorträge halten, Workshops stattfinden und über einen gemeinsamen globalen Peace Appeal beraten wird: 

 

International Summit for Peace in Ukraine. 

 

Einladende Organisationen: 

 

International Peace Bureau, CODEPINK, Assembly of the World SocialForum, Transform Europe, Europe for Peace, International Fellowship ofReconciliation (IFOR), Peace in Ukraine, Campaign for PeaceDisarmament and Common Security (CPDCS)LocalOrganizersandSupporters:AbFaNG (Action Alliance for Peace, Active Neutrality and Non-Violence),Institute for Intercultural Research and Cooperation (IIRC), Herbert C.Kelman Institute for Interactive Conflict Transformation, ÖGB –Österreichischer Gewerkschaftsbund, WILPF Austria, ATTAC Austria,IFOR AustriaSponsors:CODEPINK, Transform Europe, Rosa-Luxemburg Foundation 

 

Das (vorläufige) Programm und die Anmeldemöglichkeit finden sich unter: 

 

International Summit for Peace in Ukraine 2023 – ISPUkraine 2023 – Peace by peaceful means (peacevienna.org) 

 

Meine Frau und ich werden teilnehmen und auch ein paar zusätzliche Tage in Wien verbringen. Vielleicht sehen wir uns ja dort. 

Beste Grüße 

Klaus Moegling 

 

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Dear supporters of our Appeal for Peace,
after our German-Austrian meeting by Zoom took place at the beginning of March 23 with about 100 participants, I would now like to draw your attention to a larger international peace-political meeting on 10/11 June 23 in Vienna, where well-known speakers from different countries will give lectures, workshops will take place and a joint global Peace Appeal will be discussed: 

International Summit for Peace in Ukraine.


Inviting organizations:

International Peace Bureau, CODEPINK, Assembly of the World SocialForum, Transform Europe, Europe for Peace, International Fellowship ofReconciliation (IFOR), Peace in Ukraine, Campaign for PeaceDisarmament and Common Security (CPDCS)LocalOrganizersandSupporters:AbFaNG (Action Alliance for Peace, Active Neutrality and Non-Violence),Institute for Intercultural Research and Cooperation (IIRC), Herbert C. Kelman Institute for Interactive Conflict Transformation, ÖGB -Austrian Trade Union Federation, WILPF Austria, ATTAC Austria,IFOR AustriaSponsors:CODEPINK, Transform Europe, Rosa-Luxemburg Foundation 

The (preliminary) program and the registration form can be found at:
 

International Summit for Peace in Ukraine 2023 – ISPUkraine 2023 – Peace by peaceful means (peacevienna.org) 


My wife and me will attend and also spend a few extra days in Vienna. Maybe we will see each other there.
Best regards
Klaus Moegling

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(Die Unterzeichnungsaktion wurde am 28.8.2023 beim Stand von 16.400 Unterschriften mit der abschließenden Versendung von Briefen an verantwortliche Politiker (s.o.) beendet.)

appell

für den Frieden

 (gerichtet an die deutsche Bundesregierung, an Mitglieder des Deutschen Bundestags sowie an die österreichische Bundesregierung und an Mitglieder des österreichischen Nationalrats und an den Schweizerischen Bundesrat und das Schweizerische Parlament und die interessierten Öffentlichkeiten - auch wenn durch die offizielle Neutralität Österreichs und der Schweiz ein anderer Status gegeben ist. Auch wird berücksichtigt, dass Österreich dem Atomverbotsvertrag beigetreten ist.

Eine entsprechend modifizierte englischsprachige Fassung des Peace Appeals wird an EU-Institutionen sowie an das UN-Generalsekretariat gesendet.)


 

(Wir bitten um eine Weiterleitung dieser Information an weitere Personengruppen, ggf. mit der Empfehlung, den Appell zu unterzeichnen.) 


 

Text:

 Appell für den Frieden


Die weltweiten Kriege und die ständig beschleunigte Hochrüstung stehen der Bewältigung der ökologischen Krise entgegen.

Die Arsenale der Atommächte und die über 400 Nuklearreaktoren weltweit sowie die ökologischen Kipp-Punkte der Klima- und anderer ökologischer Katastrophen sowie die internationale Rivalität sind eine ständig zunehmende Gefahr für die Zukunft der Menschheit.
Eine Zukunft der Menschheit wird es nur geben, wenn diese eine friedliche wird. Hierbei geht es sowohl um innergesellschaftlichen und zwischenstaatlichen Frieden als auch um den Frieden mit der Natur.
Dies erfordert eine internationale Kooperation statt Rivalität und Feindschaft.
Wir warnen, angesichts der Warnungen aus Scharm El Scheich, vor einem erneuten Zeitverlust, den sich die Menschheit nicht mehr leisten kann.
Die laut SIPRI offiziellen 2100 Jahresmilliarden (in US-$) Weltrüstungsausgaben bedingen einerseits eine Belastung der Ökosphäre mit Verbrennungsabgasen, andererseits eine Ressourcenvernichtung in ebenso existenziell schädlichem Umfang, wodurch u.a. Ressourcen für soziale Programme sowie Bildung und die Bekämpfung von Hungersnöten fehlen.
Der Vertrag zur Deutschen Einheit (2+4-Vertrag) erlegt den USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und Deutschland die Aufgabe auf, sich für eine Weltfriedensordnung einzusetzen, welche die Sicherheitsinteressen aller Staaten berücksichtigt. Dies ist der Schlüssel zur Überwindung der Rivalität.
·         Wir fordern daher von der Bundesregierung im Sinne des 2+4-Vertrags, dass sie sich umgehend und mit dem nötigen diplomatischen Einsatz für eine vom UN-Generalsekretariat getragene hochrangige Verhandlungsinitiative zur Beendigung des eskalierenden Kriegs in der Ukraine einsetzt. Das gegenseitige Töten und auch die massive Umweltzerstörung durch den Krieg sind nicht länger von der internationalen Gemeinschaft der Völker hinnehmbar!
·         Wir fordern eine konsequente Ökologiepolitik und eine Abkehr vom unkritischen Wachstumsdenken, um mit einem ganzheitlichen Ansatz die existenzielle Bedrohung der Zukunft des Lebens auf der Erde abzuwenden. Dementsprechend müssen auch die durch Militär bedingten Emissionen eines Staates im Inland und Ausland seiner nationalen CO2-Klimabilanz zugerechnet werden. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich bei internationalen Klimaverhandlungen dafür einzusetzen, dass es keine Herausnahme der militärisch bedingten Umweltverschmutzung bei internationalen Klimaverhandlungen mehr geben wird.
·         Wir fordern eine über die UN koordinierte internationale Abrüstung statt Aufrüstung. Insbesondere fordern wir ein Ende der Nuklearrüstung, welche die Menschheit nach der Aufkündigung der nuklearen Abrüstungsverträge und gegenseitigen Vernichtungsdrohungen in ihrer Existenz gefährdet. Daher fordern wir auch den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen.*
Es muss jetzt endlich die Zeit der wirkungsvollen diplomatischen Initiativen und zivilgesellschaftlicher Aktivitäten im internationalen Rahmen kommen!
Frieden entsteht nicht durch mehr Krieg! Kriege enden nicht im Frieden!
Nur eine Politik, die ehrlich alle Gefahrenpotentiale zeitnah angeht, kann die Zukunftsgefährdungen abwenden.
Wir erwarten von den Regierungen, dass sie sich hier eindeutig positionieren und konsequent im Rahmen internationaler Absprachen handeln!

 * Hinweis zum Atomwaffenverbotsvertrag: Dies gilt nicht für Österreich, da Österreich den 'Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons' (TPNW) bereits  ratifiziert hat. -+

Erstunterzeichner_innen Deutschland:

Dr. Franz Alt
(Journalist, u.a. 20 Jahre Moderation der Fernsehsendung ‚Report‘, und Autor friedenspolitischer und ökologisch orientierter Bücher)

Prof. Dr. Peter Brandt

(Historiker und Publizist, u.a. Mitglied in der ‚Initiative Neue Entspannungspolitik Jetzt‘)


Prof. Dr. Claudia Brunner

(Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt, Österreich)


Dr. Angelika Claußen

(Co-Vorsitzende der deutschen Sektion der IPPNW  (der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges – Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V.) sowie Vizepräsidentin der IPPNW Europa)

Prof. Dr. Hajo Funke
(Politikwissenschaftler, Schwerpunkt: Rechtsextremismus, zivilgesellschaftliche Bewegungen und Demokratieentwicklung) 


Ulla Klötzer

(‚Women for Peace‘, ‚Women Against Nuclear Power‘)


Karl-Wilhelm Koch 
(Journalist und Buchautor, Mitglied in der Orga-Gruppe ‚Unabhängige Grüne Linke‘)

Kooperation für den Frieden
(Netzwerk von 50 Friedensorganisationen)

Ekkehard Lentz

(Sprecher Bremer Friedensforum)

Christoph von Lieven
(Campaign Specialist bei Greenpeace, Greenpeace Sicherheitsexperte)


Prof. Dr. Klaus Moegling
(Politikwissenschaftler und Soziologe, Mitarbeit in verschiedenen NGOs)

Michael Müller
(Bundesvorsitzender der 'NaturFreunde Deutschlands', ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit)


Clemens Ronnefeldt
(Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes)

Dr. h.c. Hans-C. von Sponeck 
(UN Assistant Secretary-General a.D., 

 Diplomat in den Diensten der UNO in führenden Positionen in Asien, Afrika und Europa)


Bernhard Trautvetter
(Sprecher des Essener Friedensforums, Mitglied im Bundesausschuss Friedensratschlag)

Dr. Antje Vollmer

(Ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Politikerin von Bündnis 90/ Die Grünen, verstorben 15.3.2023)

Prof. Dr. Thomas Vollmer
(Mitglied in der ‚Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie‘)

Renate Wanie
(Vorstandsmitglied im ‚Bund für Soziale Verteidigung‘, freie Mitarbeiterin in der ‚Werkstatt für Gewaltfreie Aktion‘)

Dr. Theodor Ziegler
(Mitinitiator von ‚Sicherheit neu denken‘, Religionspädagoge)


Erstunterzeichner_innen (Österreich):


Prof. Dr. Claudia Brunner
(Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt)

Em. Univ. Prof. DI .Dr. H. Peter Degischer
(AbFaNG-Friedensaktivist, Wien)

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Hinrichs
(Gründer der EVAL-Bewegung Umwelt-und Friedensaktivist, Ramsau am Dachstein)

Rudolf Kulovic
(Initiative Zivilgesellschaft, Feldbach)

Anne Rieger
(Friedensaktivistin und Gewerkschafterin, Graz)

Dipl.-Ing. Klaus Sambor
(Koordinator des Runden Tisches Grundeinkommen, Brunn am Geb.)

Mag. a Dr. a Marianne Schallhas
(Historikerin, langjährige Mitarbeiterin von Pax Christi Österreich und der Arbeitsgemeinschaft Gerecht Wirtschaften)

Nikolaus Schwartz
(Initiative Zivilgesellschaft, Opponitz)

Franz Sölkner
(Steirische Friedensplattform)

Mag. Hubert Thurnhofer
(Chefredakteur ethos.at, Langenwang/Waldheimat)

Hon. Prof. Dipl. Ing. nat. techn. Dr. jur. Heinrich Wohlmeyer
(Lilienfeld)


Video-ansprache 

von Klaus Moegling


zum Appell für den Frieden

unter

 

https://www.youtube.com/watch?v=au-RZ4VJxAA

und
ein 


Video-Gespräch 

zum Friedensappell

Klaus-Peter Haupt (Future Space, Kassel) im Gespräch über den Krieg in der Ukraine und den ‚Appell für den Frieden‘ unter einer friedensökologischen Perspektive mit Jason v. Juterczenka und Klaus Moegling: 


https://www.youtube.com/watch?v=v2Hh8o0s_xw

und eine ZDF-YouTube-Sendung für jüngere Menschen, die sich kontrovers mit der sofortigen Beendigung des Ukraine-Kriegs beschäftigt und auch den 'Appell für den Frieden' vorstellt:
 

ZDF - Inside PolitiX: 

Verhandeln, Kämpfen, Kapitulieren - Wie kann der Ukraine-Krieg enden? 

 

https://www.youtube.com/watch?v=rIICGAsizxk


sowie eine

Diskussion 

zum Thema

'Ohne Frieden kippt das Klima!'

 unter 

 

https://youtu.be/uBMWjoN269c

Moderation: Bernhard Trautvetter


Im Osten nichts Neues

Artikel von Karl-W. Koch und Klaus Moegling, in 'Telepolis':

https://www.heise.de/tp/features/Im-Osten-nichts-Neues-7441419.html

Auf welchem Weg kann der Friedensappell unterzeichnet werden?

 
(Die Unterzeichnungsaktion wurde am 28.8.2023 beim Stand von 16.400 Unterschriften mit der abschließenden Versendung von Briefen an verantwortliche Politiker (s.o.) beendet.) 


Es gibt zwei Möglichkeiten, den Friedensappell zu unterstützen, die beide gleichzeitig wahrgenommen werden können:

1. Sie unterzeichnen den

 Appell für den Frieden: Das Töten in der Ukraine muss beendet werden!
auf den beiden Netzwerk-Plattformen
change.org (für Deutschland, Österreich und der Schweiz, deutschsprachig, 
derzeit bereits mehr als 16.200 Unterzeichnungen, 22.7.2023)

https://chng.it/N2ggCS5Q

und bei Action Network (englischsprachig/international):

 https://actionnetwork.org/petitions/appeal-for-peace/ 

(derzeit ca. 3200 Unterzeichnungen, 22.7.2023)

Hier können wir weite Kreise in der Bevölkerung und eine große Unterstützerzahl erreichen, wenn die Information weiter verbreitet wird.

Eine Veröffentlichung des Namens ist hier nicht notwendig. Es wird lediglich die Zahl der Unterzeichnungen gezählt.



Besten Dank für eure/Ihre Unterstützung in dem gemeinsamen Anliegen des Friedens!


 
(Alle Unterzeichnungen über die verschiedenen Medien werden berücksichtigt. Für die Zahl der Unterstützer_innen des Friedensappells in Deutschland, Österreich und der Schweiz zählt die Zeichnungszahl bei Change.org. Die internationale Unterzeichnungszahl bei Action Network, die inzwischen auch für deutschsprachige Unterzeichner_innen geöffnet ist, wird getrennt davon gezählt. Daher kann in beiden Internetplattformen unterzeichnet werden - dies ist sogar sehr erwünscht.) 



Friedensbewegung fordert Verhandlungen: 

„Das Töten ist nicht länger hinnehmbar“


von Pitt v. Bebenburg

(Artikel zum 'Appell für den Frieden' mit freundlicher Genehmigung 
der Frankfurter Rundschau) 

 

Der Ukraine-Krieg fordert weiter täglich Menschenleben. Eine Gruppe in Deutschland drängt die Bundesregierung zu mehr Einsatz für den Frieden – und nennt historische Vorbilder.
Organisationen und Personen aus der deutschen Friedensbewegung haben einen Appell gestartet, um Verhandlungen über einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine zu erreichen. Die Bundesregierung solle darauf dringen, dass eine hochrangige internationale Kommission unter Leitung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres eingesetzt wird, die das Ziel solcher Verhandlungen verfolgt, heißt es in dem Aufruf. „Das gegenseitige Töten und auch die massive Umweltzerstörung durch den Krieg sind nicht länger von der internationalen Gemeinschaft der Völker hinnehmbar.“
Der Appell für den Frieden wurde von dem Kasseler Gesellschaftswissenschafts-Professor Klaus Moegling gestartet, der sich bei „Scientists for Future“ engagiert. Unterzeichnet wurde der Text unter anderem von der Vorsitzenden der Ärzt:innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Angelika Claußen, sowie Aktivist:innen vom Bund für Soziale Verteidigung, „Sicherheit neu denken“ und dem Internationalen Versöhnungsbund. Auch aus dem Bundesausschuss Friedensratschlag kommt Zustimmung, der an diesem Wochenende den 29. Friedensratschlag in Kassel veranstaltet. Insgesamt haben etwa 1000 Personen den Appell auf der Plattform change.org unterstützt.
Der Zwei-plus-Vier-Vertrag zur deutschen Einheit erlege den USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und Deutschland die Aufgabe auf, „sich für eine Weltfriedensordnung einzusetzen, welche die Sicherheitsinteressen aller Staaten berücksichtigt“, heißt es in dem Text. Dies sei „der Schlüssel zur Überwindung der Rivalität“. Die Bundesregierung solle sich im Sinne dieses Vertrags „umgehend und mit dem nötigen diplomatischen Einsatz“ für eine Verhandlungsinitiative einsetzen. Der UN-Generalsekretär solle dafür gewonnen werden. Darüber hinaus fordern die Aktivist:innen die UN zu einer „koordinierten internationalen Abrüstung“ auf.

aus: https://www.fr.de/politik/friedensbewegung-fordert-verhandlungen-das-toeten-ist-nicht-laenger-hinnehmbar-91967449.html, vom 9.12.2022.



Dokumentation über die Gefahren eines nuklearen Unfalls im Zusammenhang mit den AKWs in der Ukraine:

von:  Astrid Schneider, Karl-W. Koch:

Der brandgefährliche russische Energiekrieg gegen die Ukraine: 
Sorge um ukrainische Atomkraftwerke und die Welternährungssicherheit.


"Die Lage in der Ukraine eskaliert seit dem 24. Februar 2022 laufend weiter – statt Friedensaussichten drohen die nächsten Eskalationsstufen des Krieges einzutreten – mit unabsehbaren Folgen für Menschen, Natur und Lebensgrundlagen in der gesamten Ukraine und darüber hinaus in den angrenzenden Nachbarländern. 
Der russische Angriffskrieg ist aufs schärfste zu verurteilen und fügt der Ukraine unendliches Leid zu. Die neue Strategie Russlands, gezielt die Energieinfrastruktur anzugreifen und einen „Energiekrieg“ zu führen, ist brandgefährlich. Das Papier möchte beschreiben, welchen nuklearen Risiken insbesondere die Ukraine – aber auch ganz Europa – dadurch ausgesetzt sind und welches Gefahrenpotential eine Eskalation des Konfliktes hätte. 

Kriegsbeginn: russischer Einmarsch, als die Ukraine im „Inselbetrieb“ war 

Der russische Einmarsch erfolgte, als die Ukraine in einem energietechnischen Ausnahmezustand war: am 24. Februar 2022 befand sich die Ukraine seit fünf Stunden im so genannten „Inselbetrieb“, das bedeutet, dass das gesamte ukrainische Elektrizitätsnetzwerk vollständig getrennt war von denen aller umliegenden Staaten.
Hintergrund: bereits 2010 trat die Ukraine der europäischen „Energy Community“ bei, welche das Ziel hat Nachbarländer am EU-internen Energiemarkt teilhaben zu lassen. Das Elektrizitätsnetz der Ukraine war bis zum 23. Februar 2022 mit dem Russlands verbunden und synchronisiert, welches eine andere Frequenz hat, als das EU-Netz. Um mit der EU Stromhandel betreiben zu können, sollte die Ukraine „umgeswitcht“ werden auf die EU. Dafür ist es erforderlich, sich zunächst komplett zu isolieren, um dann den Frequenzwechsel vorzunehmen und erst dann den neuen Anschluss zu vollziehen. Der Inselbetrieb am 24. Februar sollte nur ein Test dafür sein. Wenige Stunden nachdem der Test begonnen wurde, griff Russland die Ukraine an. ..."

weiter lesen (open access) in: https://gruene-linke.de/2023/01/13/der-brandgefaehrliche-russische-energiekrieg-gegen-die-ukraine/, vom 13.1.2023. 




 

Appell für den Frieden 

Deutsch-Österreichische Tagung 


(digitale Tagung mit Zoom, alle Tagungsvorträge sind frei lesbar dokumentiert unter https://www.klaus-moegling.de/tagungsbeitraege-appell-fuer-den-frieden/)


Die Tagung fand am Samstag, den 4.3.2023, 14.00-19.00, statt. 


Eingeladene Teilnehmer_innen: Die Unterzeichner_innen des deutsch-österreichischen Friedensappells auf Change.org und die namentlichen Unterzeichner_innen auf dieser Webseite 

Das Tagungsprogramm:

14.00  
Begrüßung (Klaus Moegling/ Karl-Heinz Hinrichs)
14.10  
Laura Dexheimer, Viola Marien und Robert Geiger: Eine Kultur des Friedens – auch angesichts des Kriegs in der Ukraine? 
14.50  
Prof. Dr. Hajo Funke: Der eskalierende Krieg in der Ukraine und die Chancen seiner Unterbrechung  -  ein Jahr danach. Friedenspolitische Überlegungen. 
15.30  
Renate Wanie: Wie können wir in einer Gesellschaft eine Hegemonie für den Frieden 
erreichen? 
    ----------------------------------------------------- 16.10 – 16.30 Pause ----------------------------------------------------
16.30  
Karl-Heinz Hinrichs, Dipl.-Ing.: Die Relevanz eines friedenspolitischen und evaluativen Informationssystems
17.10  
Karl-W. Koch: Welche Gefährdungslage ist durch bedrohte AKWs in der Ukraine vorhanden?
17.50  
Bernhard Trautvetter: Wie groß ist das Risiko eines Nuklearkriegs im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine?
18.30  
Prof. Dr. Klaus Moegling: Die drei Forderungen des Appells für den Frieden und Perspektiven der friedenspolitischen Weiterarbeit 

Verabschiedung (Karl-Heinz Hinrichs/ Klaus Moegling)

Michael, Müller
Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit , MdB 1983-2009 (SPD) 



"In einer Zeit, in der die Aufrüstung zur Normalität zu werden droht, in der die Gefahr eines Atomkriegs ignoriert wird, in der die Sprache des Krieges und des Militärs die öffentliche Debatte vergiftet, brauchen wir eine starke Friedensbewegung. Deshalb unterstützen die Naturfreunde die Initiativen der Friedensbewegung. Wir müssen stärker werden, denn die Situation ist ernst. Jeder Tag Krieg ist nicht nur Leid, Tod und Zerstörung für die Betroffenen, sondern auch ein Tag der Ausweitung und möglichen Eskalation. Vielen Dank für Euer Engagement!"


Interview:


Was kann die Bundesregierung für Frieden in der Ukraine tun?


Von:  Pitt von Bebenburg (Chefredakteur Frankfurter Rundschau)  

"Politologe Klaus Moegling beklagt im Interview das Fehlen einer hochrangigen Initiative für einen Weg zur Versöhnung.

Der Politikwissenschaftler Klaus Moegling hat den Appell „Das Töten in der Ukraine muss beendet werden!“ initiiert.* Darin fordert er gemeinsam mit Organisationen wie den „Internationalen Ärzten für die Verhütung des Atomkrieges“ die Bundesregierung zum Handeln auf. …"

Ausgewähltes Zitate:

Zur Rüstungsspirale:
"Es muss einer weiteren Rüstungsspirale vorgebeugt werden, die zu einer immer gefährlicher werdenden Situation führt. Daher fordern wir im Appell eine international abgestimmte, also nicht einseitige Abrüstung, insbesondere natürlich auch von Nuklearwaffen. Die finanziellen Ressourcen, die in der militärischen Aufrüstung und in Kriegen im wörtlichen Sinne verpulvert werden, benötigen wir dringend woanders, zum Beispiel zur Bekämpfung der immer bedrohlicher werdenden Klimakrise und des Welthungers. In dieser Situation sind Kriege und Aufrüstungsspiralen glatter Wahnsinn."

Zur Debatte um die weitere Lieferung immer schwerer Waffensysteme:
„Wo soll denn das alles enden? Wir sollten hierbei auch nicht vergessen, dass es Kräfte in der Russischen Föderation gibt, die mit einem Nuklearkrieg drohen. Der Westen sollte vermeiden, dass diese Kreise sich in Russland durchsetzen können. Das ist aber zu befürchten, wenn immer weitere schwere Waffen geliefert werden. Eine unserer zentralen Forderungen im Friedensappell ist daher, dass die Bundesregierung ihren Einfluss bei den Vereinten Nationen geltend macht und eine Verhandlungsinitiative des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres mit einer hochrangig zusammengesetzten und mit Verhandlungsmacht ausgestatteten Kommission bewirkt. Hierbei wäre es wichtig, zum Beispiel die Außenminister der Volksrepublik China und Indiens für diese Kommission zu gewinnen – so schwierig dies auch werden würde.“ 

Mehr lesen unter:

https://www.fr.de/politik/was-kann-die-bundesregierung-fuer-frieden-in-der-ukraine-tun-92031154.html, 16.1.2023

oder in der gedruckten Ausgabe der Frankfurter Rundschau vom 17.1.2023.

* Der Text des Friedensappells wurde von Bernhard Trautvetter, Karl-W. Koch und Klaus Moegling verfasst und von Erstunterzeichner_innen aus der Friedensbewegung unterstützt. (Anmerkung K.M.)



Am Rande des Abgrunds

"Vor 109 Jahren, in den Monaten vor der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, dem Ersten Weltkrieg, herrschte im Deutschen Reich Kriegseuphorie vor. Katastrophen der Menschheitsgeschichte, die Ähnlichkeiten zu vergangenen Katastrophen aufweisen, zeigen, wie wenig die Menschheit am Rande des Abgrunds aus dem Vergangenen gelernt hat. Das erste Mal ist es eine Katastrophe, das zweite Mal wird aus ihrer Tragik ein Abgrund. Das dritte Mal droht das Ende. Vor jedem der zwei Weltkriege peitschten die Herrschenden mit Kriegspropaganda die Menschen in den Wahn des Militarismus. So auch heute." 

Ein Artikel von Bernhard Trautvetter

Vollständiger Text unter
https://www.nachdenkseiten.de/?p=93093
, vom 29.1.2023 

Video-Interview

von Josef Mühlbauer 

(Varna, Institute for Peace Research, Austria) 

Klaus Moegling - Appell für den Frieden, Yoga, Tai Chi, Körperphilosophie, Neuordnung, Kapitalismus

https://www.youtube.com/watch?v=Qv6IscWmPI8

Ein ausführliches Gespräch (1.18 Std.) u.a. zu berufsbiografischen Fragen, zur Entwicklung und zum Inhalt des Appells für den Frieden sowie über den Krieg in der Ukraine und dessen friedenspolitischer Perspektiven.


Karl-W. Koch

 (Für das Orga-Team der Unabhängigen Grünen Linken)

Wer schweigt, stimmt zu!

Im Anschluss an ihre Rede beim Plenum der Parlamentarischen Versammlung des Europarates konnten Abgeordnete bei der deutschen Außenministerin Baerbock nachfragen. Dabei fiel folgende unverantwortliche Äußerung seitens Baerbock:

If we start or continue this game to finger point at others because it is more convenient for one’s self then Russia and Putin wins. This is why I’m not calling on your country, on other’s countries, saying why haven’t the Howitzers 2000 been delivered when Netherlands and Germany delivered them. This ends nowhere. This ends only in dividing Europe. I’ve said already in the last days: Yes, we have to do more to defend Ukraine. Yes, we have to do more also on tanks. But the most important and the crucial part is that we do it together and that we do not do the blame game in Europe, because we are fighting a war against Russia and not against each other.

Der letzte Satzteil in deutscher Übersetzung: „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland, und nicht untereinander!“

Als grüne Mitglieder sind wir erschrocken und schockiert über eine grüne Außerministerin, die das Wort Krieg unreflektiert verwendet. Die Grüne Partei wurde gegründet mit den Grundwerten Gewaltfreiheit und friedlicher Konfliktlösung als oberste Prinzipien.

Angesichts der deutschen Geschichte des nationalsozialistischen Überfalls auf die Sowjetunion und des Gedenktages an die Befreiungen des Konzentrationslagers von Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee ist diese Äußerung unakzeptabel und geschichtsvergessen. Sie schürt nach der Zusage von Kampfpanzer-Lieferungen Ängste der Menschen und treibt alle unmittelbaren und mittelbaren Konfliktparteien tiefer in den Krieg, indem sie die russische Kriegsrechtfertigung, sich erneut in einem antifaschistischen Verteidigungskampf zu befinden, legitimiert.

Eine eindeutige Klarstellung durch das Außenministerium erfolgt bisher – auch auf Nachfrage – nicht. Lediglich die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann erklärte am Freitag in Berlin: „Die Nato und Deutschland sind in diesem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine nicht Kriegspartei. Wir unterstützen die Ukraine, aber wir sind nicht Kriegspartei.“ Eine deutliche Klarstellung sieht anders aus. Das ist so nicht akzeptabel! In Russland wurde die Äußerung sofort aufgegriffen und thematisiert. Wir erwarten daher von unserer Außenministerin eine schnelle und eindeutige Klarstellung, sowohl für die Öffentlichkeit innerhalb Deutschlands wie auch offiziell gegenüber Russland.

Gerade jetzt fällt aber erneut auf, dass die diplomatische Arbeit des Außenministerium – derzeit nötiger denn je – schlicht nicht stattfindet.

Diplomatie der Außenministerin ist gefordert … und fehlt!

Selbst auf den Höhepunkt des Kalten Krieges gab es – wie wir heute wissen – erfolgreich gerade von deutscher Seite diplomatische Initiativen. Wenn wir nicht mehr miteinander reden, schießen wir irgendwann aufeinander. Gerade im Moment existiert – wenn man auf die Fachleute aus der Diplomatie (selbst Kissinger) und dem Militär hört, ein vermutlich enges Zeitfenster, welches möglicherweise eine diplomatische Lösung ermöglichen würde. Hier müsste eine grüne, eine feministische Außenpolitik eingreifen und handeln.

Wir fragen uns als Grüne, wo bleiben die diplomatischen Anstrengungen der grünen Außenministerin, denn Diplomatie ist die Jobbeschreibung einer Außenminister*in. Erkennbar „von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen“ (wie es die Präambel unseres 1948-1949 vom Parlamentarischen Rat verfassten Grundgesetzes fasst) waren die Sozialdemokraten Egon Bahr und Willy Brandt. Sogar die FDP-Politiker Hans-Dietrich Genscher und Guido Westerwelle setzten noch auf militärische Zurückhaltung, Entspannung und Verständigung.

Wir erwarten daher von der Außenministerin Baerbock und der Bundesregierung im Sinne des 2+4-Vertrags, dass sie sich umgehend und mit dem nötigen diplomatischen Einsatz für eine vom UN-Generalsekretariat getragene hochrangige Verhandlungsinitiative zur Beendigung des eskalierenden Kriegs in der Ukraine einsetzt. Das gegenseitige Töten und auch die massive Umweltzerstörung durch den Krieg sind nicht länger von der internationalen Gemeinschaft der Völker hinnehmbar!

Wir erwarten als Grüne von Annalena Baerbock als Außenministerin, dass sie diplomatischen Druck zusammen mit sich bisher neutral verhaltenen Ländern wie Südafrika, Indien, China und den weiteren Staaten entfaltet und die Initiativen des UN-Generalsekretärs Guterres unterstützt, um zu einem sofortigen Waffenstillstand und internationalen Friedensverhandlungen durch die OSZE- und UNO zu kommen, um das weitere Sterben in der Ukraine zu beenden!

Wir fordern Annalena Baerbock als deutsche Außenministerin auf, unmissverständlich klarzustellen, dass wir nicht im Krieg mit Russland sind und eine diplomatische Lösung des Konfliktes mittels Friedensverhandlungen durch die OZSZ- und UNO unterstützen wollen. Die Diplomatie muss in diesem Konflikt siegen!

Mit dem Appell für eine Verhandlungslösung [https://www.change.org/p/appell-f%C3%BCr-den-frieden-das-t%C3%B6ten-in-der-ukraine-muss-beendet-werden] fordern wir ein Umdenken, um das weitere Sterben in der Ukraine zu beenden.

Wir, Mitglieder aus der Parteibasis der Grünen, sagen darum laut und deutlich: Wir sind nicht im Krieg mit Russland!


(aus: https://gruene-linke.de/2023/01/30/kein-krieg-gegen-russland/, 30.1.2023)



Die Grünen früher und die Grünen heute...

Rede von Karl-Wilhelm Koch auf der Friedensdemonstration in Köln anlässlich des 1. Jahrestags des russischen Überfalls auf die Ukraine

Liebe Friedensbewegte! 
Ein Wort vorab: Lasst mich etwas zu den neuen „rechten Friedensfreunden“ sagen: Ich sehe es als selbstverständlich an, dass sich alle hier jederzeit und überall klar von jeglicher rechten, rechtsextremen und nationalistischen Vereinnahmung abgrenzen und dieser energisch widersprechen. Es gibt keine Gemeinsamkeit mit "rechten Ideologen“, weder bei Thema "Krieg und Frieden", noch bei anderen Themen. 
• Wer aus der Geschichte nichts gelernt hat und heute noch den Träumen der Nazis anhängt, 
• Wer Waffenlieferungen ablehnt, weil damit "die Bundeswehr zu sehr geschwächt wird“, 
• Wer die Mauern um die "Festung Europa" mit Schießbefehl ausstatten will, 
• Wer Ängste und Hass schürt, um die eigene, menschenverachtende Politik der Abschottung gesellschaftsfähig zu machen UND – liebe Freunde – die Liste ist lange noch nicht vollständig • mit dem haben wir keinerlei Übereinstimmung, keine gemeinsamen Ziele, mit dem demonstrieren wir auch nicht zusammen! Ich stehe hier als Basis-Mitglied der Grünen Partei. Der Partei von Petra Kelly und Heinrich Böll. Der Partei, in deren Programm schon immer steht: 
 Abrüstung statt Aufrüstung 
 Rüstungskontrolle statt Waffenlieferung 
 zivile Krisenprävention und Konfliktlösung statt militärischer Gewalt. 
Sieht man jedoch das aktuelle Regierungshandeln, hört man die Schreier nach „mehr, schneller, schwerer“ dann scheinen die einer anderen Partei anzugehören. „Ausbildung von Soldaten? Kampfpanzer? Jagdbomber?“ … und was dann? Als Teil der grünen Basis kämpfen wir dafür, gemeinsam diesem Kurs unserer Parteiführung und unserer Regierungsmitglieder Einhalt zu gebieten. Und wir werden mehr, wir werden lauter und wir werden wahrgenommen!  Wir kämpfen dafür, dass die Grünen – aus der Friedensbewegung entstanden – wieder zu diesen Ursprüngen zurückkehren. 
 In Opposition zum Kurs unserer bellizistischen Parteispitze und der Ampel-Regierung streiten wir für eine friedliche Konfliktlösung mittels Diplomatie, für einen sofortigen Waffenstillstand und OSZE- sowie UN-Verhandlungen. 
Liebe Friedensfreunde, verhindern wir die Ausweitung des Konfliktes durch die weitere Eskalation von Waffenlieferungen! Denn die Lösung des Krieges in der Ukraine kann nur am Verhandlungstisch stattfinden – und das nur mit den entscheidenden Kräften: USA, Ukraine und Russland! Diplomatie ist gefragt. Die oberste Diplomatin Deutschlands ist eine Grüne. Eine Grüne, die auf einer Karnevalveranstaltung philosophiert, warum sie nicht im „LeopardenKostüm“ gekommen sei. Peinlich, angesichts der viele Tausend Toten, und zynisch! Eine diplomatische Initiative zur Eröffnung von Verhandlung wird von eben dieser Leoparden-Lady bisher hartnäckig verweigert. Der brasilianische Präsident Lula, der ehemalige Ministerpräsident Israels Naftali Bennett, António Guterres (UN), ja selbst der Pabst wollen vermitteln, sie laufen aber alle gegen eine grüne Wand. Unterstützung aus Deutschland? Bisher NULL!! DAS muss sich schnellstens ändern! Deutschland müsste – gerade mit seiner Geschichte, 1933 – 1945, aber auch 1990 – Vermittler sein, nicht Kriegstreiber. Die Chance auf Diplomatie wird leichtfertig vergeben. Dabei rettet sie Menschenleben, die Leopards und Marder vernichten Menschenleben, durch die Eskalation auf BEIDEN Seiten, die sie verursachen! Geht es nach den Shareholder der Rüstungsindustrie, ist der Ukrainekrieg „nur“ der Auftakt zu einem boomenden Geschäft: Denn wir haben ein weiteres aktuelles Problem, noch schrecklicher als der Krieg in der Ukraine: Die Zerstörung unser aller Lebensraum, DEN KLIMAWANDEL! Wenn wir, gerade wir Europäer, die Pariser Klimaziele nicht einhalten – und wir waren schon vor dem Krieg auf dem besten Weg, diese krachend zu verfehlen – dann wird die Erde übergangslos in weitere Kriege abgleiten. Aber die Prioritäten der herrschenden Politik sind ja – und zwar nicht erst seit dem 24. Februar 2022 – leider andere … Wenn in den nächsten Jahrzehnten 
 Küstenstädte und weite Landstriche in Afrika unbewohnbar werden, 
 die Gletscher in den Hochgebirgen versiegen und Indien und China das Trinkwasser ausgeht, dann kann sich jedes Kleinkind ausrechnen, mit welchen Fluchtbewegungen dann zu rechnen sein wird. Und völlig logisch – nach Meinung der Betonköpfe – bis dahin muss die Festung Europa bombensicher stehen! Kann das das Ziel sein? Dabei haben wir noch – und dass nur in wenigen verbleibenden Jahren – die Chance, die nötigen Gegenmaßnahmen einzuleiten und umsetzen. Das Geld dafür wäre da … aber es wird ja für die Aufrüstung gebraucht, für den angeblichen Schutz vor einem Angreifer, der sich schon am Donbass die Zähne ausbeißt. Wir aber brauchen es dringend zur Rettung des Planeten, zum Schutz der verheerenden Klimaauswirkungen und gegen die Armut des globalen Südens. Wir müssten jetzt die Kriege weltweit beenden, wir müssen jetzt zukünftige Fluchtgründe beseitigen. Wir müssen jetzt hin zur friedlichen, solidarischen Koexistenz auf diesem Planeten. Ja, wir müssen kämpfen, aber der Kampf gilt der Umweltzerstörung, dem Klimawandel und der Armut von Milliarden Menschen - gegen die Rüstungslobby und für einen Frieden – der den Namen auch verdient – am Verhandlungstisch erzielt! Ich danke für Eure Aufmerksamkeit. 
Letztlich gilt: Wer die Welt wirklich retten will, der muss den Hass und den Krieg gründlich verlernen. Und er muss – frei nach Einstein – dafür kämpfen, die Reichtümer der Welt richtig zu verteilen, statt dass wir uns weiter zu Sklaven starrer Wirtschaftsdoktrinen machen lassen. Lassen wir uns nicht für die Vorbereitung neuer Kriege missbrauchen. Denn wir haben nur diese eine Zukunft. Lassen wir sie uns nicht nehmen! 

English language text for international signing. Peace friends of all countries are called to sign.

(finished at 8/28/2023)

https://actionnetwork.org/petitions/appeal-for-peace/

Appeal for Peace 

( ... addressed to national governments, the Commission of the European Union, to members of the European Parliament, UN Secretary General, further responsible persons in Europe, the USA and Canada and to the global interested public) 
 
The worldwide wars and the constantly accelerated high armament stand in the way of overcoming the ecological crisis. 
The arsenals of the nuclear powers and the more than 400 nuclear reactors worldwide as well as the ecological tipping points of climate and other ecological catastrophes as well as the international rivalry are a constantly increasing danger for the future of mankind. 
There will be a future of mankind only if it becomes a peaceful one. This involves peace within the societies and between nations as well as in peace with nature. 
This requires international cooperation instead of rivalry and enmity. 
We warn, in view of the warnings from Sharm El Sheikh, against a renewed loss of time, which humanity can no longer afford. 
According to SIPRI, the official 2100 annual billion (in US $) world arms expenditures cause on the one hand a burden on the ecosphere with combustion exhaust gases, on the other hand a destruction of resources on an equally existentially damaging scale, whereby among other things resources for social programs as well as education and the fight against famine are lacking. 
The Charter of Paris Treaty (1990) imposed on the treaty-states the task of working for a world peace order that takes into account the security interests of all states. This is the key to overcoming rivalry: 
 „We, the Heads of State or Government of the States participating in the Conference on Security and Co-operation in Europe, have assembled in Paris at a time of profound change and historic expectations. The era of confrontation and division of Europe has ended. We declare that henceforth our, relations will be founded on respect and cooperation.“
 
- We therefore demand from the persons in power in the European Union, in the spirit of the 2+4 agreement, that it immediately and with the necessary diplomatic commitment advocate a high-level negotiation initiative, supported by the UN General Secretariat, to end the escalating war in Ukraine. The mutual killing and also the massive environmental destruction caused by war are no longer acceptable by the international community of peoples!
 
- We demand a consistent ecology-policy and a turning away from the uncritical growth-thinking in order to avert the existential threat to the future of life on earth with a holistic approach. Accordingly, a state's military-related emissions at home and abroad must also be attributed to its national CO2 climate report. We call on the persons responsible in the involved governments to advocate at international climate negotiations that there will no longer be any exclusion of military-related pollution n the documents of international climate negotiations.
 
- We call for international disarmament coordinated by the UN instead of rearmament. In particular, we demand an end to nuclear armament, which endangers the existence of mankind even more severe after the denunciation of nuclear disarmament treaties and threats of mutual destruction. Therefore, we also demand the accession of the States in Europe and in Nato to the United Nations Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons.
 
It’s now necessary to negotiate and settle effective diplomatic initiatives and civil society activities in the international framework! 
Peace does not come from more war! Wars do not end in peace! 
Only a policy that honestly addresses all potential dangers in a timely manner can avert the threats to the future of mankind. 
We expect from the governments and from all people in power to take a clear position on this and to act consistently within the framework of international agreements! 

 

Initial signatories  of the international appeal for peace


Prof. Dr. Ulrich Brand
(Professor of Political Science at the University of Vienna, co-author of the book ‘Imperial Ways of Life‘, Germany and Austria)

Reiner Braun           

(Journalist, former Executive Director and Co-President of 

 International Peace Bureau (IPB), Germany)


Prof. Dr. Claudia Brunner

(Centre for Peace Research and Peace Education, Department of Educational Science, University of Klagenfurt, Austria)

Karin Utas Carlsson, PHD
(Peace activist, education conflict resolution, Sweden)

Dr. Angelika Claußen
(Co-Chairwoman of the German Section of IPPNW (the International Physicians for the Prevention of Nuclear War - Physicians in Social Responsibility) and Vice President of IPPNW Europe, Germany)


Sean Conner

(Executive Director of International Peace Bureau (IPB), USA and Germany)


 Jan Gildemeister
 (Executive director of Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), Germany)

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Hinrichs
(Founder of EVAL, peace and environment activist, Austria)

Mayeul Kauffmann, PHD
(President, Institut de recherche sur la Résolution Non-violente des Conflits (IRNC), France)

Jan Kavan

(Co- spokesperson of the Alliance of Labour and Solidarity, former Foreign Minister, Deputy Prime Minister as well as a former President of the UN General Assembly, Czech Republic)


Ulla Klötzer
(Peace and environment activist, NGOs Women for Peace, Women Against Nuclear Power, Finland)

Karl-Wilhelm Koch
(Journalist and book author, member of the orga group 'Independent Green Left', Germany)

Lea Launokari
(activist, Women for Peace, Finland)

May-May Meijer
(Founder/ Chair of the NGO Peace SOS, The Netherlands)

Prof. Dr. Klaus Moegling
(Political scientist and sociologist, member of several NGOs, Germany)

Josef Mühlbauer
(Political Scientist, Varna Institute for Peace Research, Austria)

Prof. Dr. Henning Salling Olesen

(Founder/Co-Sprecher der NEJ til Oprustning – JA til Bæredygtig Sikkerhedspolitik (No to Rearmament - YES to Sustainable Security Policy), Denmark


Susanne Possing

(Soziologin und Entwicklungsforscherin, Founderin/Co-Sprecherin der NEJ til Oprustning – JA til Bæredygtig Sikkerhedspolitik (No to Rearmament - YES to Sustainable Security Policy), Denmark)


Mirek Prokeš

(Prague Spring 2 network, Czech Republic)

Dr. Annemarie Sancar
(Activist in feminist networks like the 'Working Group on Women's Rights and Gender Realities' of the Civic Solidarity Platform, a consultative body of the OSCE, Switzerland)


Liss Schanke
(Member of WILPF Norway, Norway)

Alice Schwarzer

(Journalist, book author and editor-in-chief of the feminist magazine 'Emma', Germany)
 

David Swanson

(Author and Journalist, Executive Director of the NGO ‚World Beyond War‘, USA


 Bernhard Trautvetter
(Spokesman of the Essen Peace Forum, member of the German Peace Council, Germany)

Dr. Ruth-Gaby Vermot-Mangold
(President of PeaceWomen Across the Globe (PWAG), former MP and Member of the Council of Europe, Switzerland)


Prof. Thomas Wallgren, PHD
(social activist, Finnish philosopher and Director of The von Wright and Wittgenstein Archives of the University of Helsinki, Finland)

"Ihren/ Euren Appell für den Frieden unterstütze ich sehr, weil es mir schon seit Ausbruch des Krieges ein besonderes Anliegen ist, dass dieser Krieg zwischen Rußland und der Ukraine schnellst möglich beendet wird. Ende Juli diesen Jahres habe ich die beigefügte Rede einer "ungehaltenen Frau" eingereicht zum Wettbewerb "ungehaltene Reden ungehaltener Frauen", der von der Stiftung Brückner-Kühner in Kassel und dem Verlag S. Fischer Theater & Medien ausgeschrieben war. Inzwischen hat dieser grausame Krieg viele menschliche Opfer gefordert und die Lebensbedingungen der Menschen in Städten und auf dem Land sind unvorstellbar zerstört." 



Prof. i.R. Ingrid Lübke,
Dipl.-Ing. Stadtplanerin - 
ihre Schwerpunkte an der Universität Kassel waren am Fachbereich ASL: 

Nachhaltige Stadtentwicklung und Demokratisierung der Planung.


Ungehaltene Rede von Ingrid Lübke – 

(am 31-7-22 eingereicht zum Wettbewerb „ungehaltene Reden ungehaltener Frauen")

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Sehr geehrter Herr Bundespräsident Steinmeier

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz,

Sehr geehrte Frau Außenministerin Baerbock,

Sehr geehrte Frau Verteidigungsministerin Lambrecht

 

Was macht mich ungehalten und krank seit dem Februar 2022?  Ständig wird zu Recht vom Angriffskrieg Putins und der Verletzung des Völkerrechts geschrieben und gesprochen, aber viel zu wenig von der Notwendigkeit, den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland mit Verhandlungen dringend zu lösen. Die meisten Politikerinnen/ Politiker und Parteien – darunter auch Frauen in Positionen der Außenministerin und der Verteidigungsministerin – wie auch die meisten Medien sind sich einig: die Ukraine muss mit Waffen unterstützt werden, weil nicht nur die Ukraine, sondern Europa und die ganze westliche Welt angegriffen seien. Warum lassen wir uns hauptsächlich von diesen Positionen, die kräftig von Geheimdiensten unterstützt werden, beherrschen??

Als 1942 im Krieg geborene Frau und als sich zur Nächstenliebe bekennende Christin habe ich 77 Jahre mit dem Traum von „nie wieder Krieg“ im friedlichen Deutschland gelebt. Deshalb begreife ich nicht, warum trotz der schrecklichen Bilder und Erfahrungen von aktuellen Kriegen in den Medien und den Filmen über die Schrecken des 1. und 2. Weltkrieges ein neuer Krieg in Europa als einzige Lösung des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine betrachtet, ja beschworen wird und gegen die Atommacht Russland gewonnen werden soll.

Welche Interessen haben die Ukraine, die unterschiedlichen NATO-Partner und Russland wirklich? Beide Seiten wollen den Krieg in der Ukraine gewinnen, obwohl ein ganzes Land zerstört, viele Menschen ihre Existenz verloren haben, zur Flucht gezwungen wurden, viele Menschen getötet oder zu Krüppeln wurden – Soldaten und Zivilisten auf beiden Seiten.

Einen Brief vom 21.4.22 „Deeskalation jetzt! Dem Schutz der Bevölkerung Vorrang einräumen“ habe ich unterstützt. Seitdem nehme ich von unserer Bundesregierung wenig wahr von einer „mutigen Friedenslogik“. Waffenlieferungen werden weiter beschlossen und manchen hochrangigen Politikerinnen und Politikern im Bundestag sind diese zu zaghaft und nicht schnell genug. Einziger Lichtblick ist das Abkommen über die Weizentransporte.

Immer ungehaltener werde ich, weil kritische Stimmen gegenüber der Politik der NATO in unseren Medien kaum eine Rolle spielen. Wie lässt sich das erklären? Warum gibt es keinen öffentlichen Diskurs in dieser essentiellen Frage in unserem Land, das auf seine demokratische Verfassung, Meinungs- und Pressefreiheit nach den Schrecken des 2. Weltkriegs so stolz ist? Pazifismus wird in manchen Medien als Schimpfwort abqualifiziert, obwohl unsere Wiedervereinigung als friedlicher Prozess gefeiert werden kann.

Ich plädiere dafür, ja ich fordere Sie und alle gesellschaftlichen Organisationen und Institutionen – einschließlich der Kirchen und Religionsgemeinschaften – auf, mit Unterstützung der UNO nach Wegen zu suchen, diesen Krieg mitten in Europa  umgehend zu beenden. Dazu sollten mit Unterstützung der UNO Verhandlungen mit der russischen und ukrainischen Regierung über einen Waffenstillstand geführt und jegliche Waffenlieferungen der Bundesregierung an Waffenstillstandsverhandlungen geknüpft werden. Weiterhin gilt es m.E., die wahren Hintergründe dieses geopolitischen Konfliktes offen zu legen, der mir eher ein Stellvertreterkrieg zwischen den Atommächten USA und Russland zu sein scheint. Und es ist zu klären, wer eigentlich die Aktionäre sind, die an den milliardenschweren Waffengeschäften verdienen. …… Eine wichtige Aufgabe auch für unsere Medien!

Als 1942 geborenes Kriegskind, dessen Vater während meiner Geburt als Funker in Russland in den 2. Weltkrieg  verwickelt war, habe ich die letzten Kriegsjahre und die Nachkriegszeit immer bewusster miterlebt. Schwer verwundet hatte der Vater den Krieg überlebt und die Tochter stand immer wieder traurig vor den alten Bildern, wo der Vater noch beide Arme und Hände hatte. Doch war sie froh, zu den wenigen Mitschülerinnen in der Volksschule zu gehören, die überhaupt noch einen Vater hatten. Auf dem Schulweg begegnete sie täglich Kriegskrüppeln mit Krücken oder in Rollstühlen, die in langen Schlangen auf ihre Unterstützung warteten. Auch das  Heulen der Tiefflieger über der Eisenbahntrasse hinter dem elterlichen Garten wird ebenso wie der Blick auf die Ruinen der bombardierten Stadt Hannover nie aus meinem Gedächtnis verschwinden.  …… Nur einige Erinnerungen an die Schrecken des 2. Weltkrieges…..

Mit 80 Jahren soll nun eine Frau, die in Jaroslawl/ Russland und Sarajewo/ Bosnien gute  Erfahrungen machen konnte in Projekten zur „Demokratisierung der Stadtplanung“, die in den 1990er Jahren von der EU gefördert wurden, den Traum von einem friedlichen Europa begraben müssen????  

Nein!  Bitte ergreifen Sie Initiativen für den Frieden.


 

Dr. Antje Vollmer ist am 15.3.23 von uns gegangen!

Sie war eine beeindruckende Persönlichkeit mit viel Mut, Sensitivität, Altruismus und großer Sachkenntnis.
Sie war u.a. langjährige Abgeordnete des Deutschen Bundestages für  

Bündnis 90/ Die Grünen und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, über Jahrzehnte friedenspolitisch engagiert und auch Erstunterzeichnerin des 'Appells für den Frieden'. 

Dr. Antje Vollmer

Hier ein Zitat aus ihrem letzten Aufruf „Was ich noch zu sagen hätte“ in der 'Berliner Zeitung' vom 16.3.2023:

"(...)

Der Frieden und das Überleben des ganzen Planeten

Und dennoch: Wenn mich nicht alles täuscht, steht Europa kurz vor der Phase einer großen Ernüchterung, die das eigene Selbstbild tief erschüttern wird. Für mich aber ist das ein Grund zur Hoffnung. Der so selbstgewisse Westen muss einfach lernen, dass die übrige Welt unser Selbstbild nicht teilt und uns nicht beistehen wird. Die eilig ausgesandten Sendboten einer neuen antichinesischen Allianz im anstehenden Kreuzzug gegen das Reich der Mitte scheinen nicht besonders erfolgreich zu sein.
Wie konnten wir nur annehmen, dass das große China und die Hochkulturen Asiens die Zeit der willkürlichen Freihandels- und Opiumkriege je vergessen würden? Wie sollte der leidgeprüfte afrikanische Kontinent die zwölf Millionen Sklaven und die Ausbeutung all seiner Bodenschätze je verzeihen? Warum sollten die alten Kulturen Lateinamerikas den spanischen und portugiesische Konquistadoren ihre Willkürherrschaft vergeben? Warum sollten die indigenen Völker weltweit das Unrecht illegaler Siedlungen und Landraubs einfach beiseiteschieben in ihrem historischen Gedächtnis?
Meine Hoffnung besteht darin, dass sich aus all dem eine neue Blockfreienbewegung ergeben wird, die nach der Zeit der vielen Völkerrechtsbrüche wieder am alleinigen Recht der UNO arbeiten wird, dem Frieden und dem Überleben des ganzen Planeten zu dienen.

Die Grünen waren mal Pazifisten

Meine ganz persönliche Niederlage wird mich die letzten Tage begleiten. Gerade die Grünen, meine Partei, hatte einmal alle Schlüssel in der Hand zu einer wirklich neuen Ordnung einer gerechteren Welt. Sie war durch glückliche Umstände dieser Botschaft viel näher als alle anderen Parteien.
Wir hatten einen echten Schatz zu hüten: Wir waren nicht eingebunden in die machtpolitische Blocklogik des Kalten Krieges. Wir waren per se Dissidenten. Wir waren gleichermaßen gegen die Aufrüstung in Ost wie West, wir sahen die Gefährdung des Planeten durch ungebremstes Wirtschaftswachstum und Konsumismus. Wer die Welt retten wollte, musste ein festes Bündnis zwischen Friedens- und Umweltbewegung
anstreben, das war eine klare historische Notwendigkeit, die wir lebten. Wir hatten dieses Zukunftsbündnis greifbar in den Händen.
Was hat die heutigen Grünen verführt, all das aufzugeben für das bloße Ziel, mitzuspielen beim großen geopolitischen Machtpoker, und dabei ihre wertvollsten Wurzeln als lautstarke Antipazifisten verächtlich zu machen?

Gegen Hass und den Krieg

(...)
Der Hass und die Bereitschaft zum Krieg und zur Feindbildproduktion ist tief verwurzelt in der Menschheit, gerade in Zeiten großer Krisen und existentieller Ängste. Heute aber gilt: Wer die Welt wirklich retten will, diesen kostbaren einzigartigen wunderbaren Planenten, der muss den Hass und den Krieg gründlich verlernen. Wir haben nur diese eine Zukunftsoption."


(Der vollständige Artikel findet sich auf Antje Vollmers Webseite unter
https://www.antje-vollmer.de/index_htm_files/Vermaechtnis%20PDF.pdf)

Auch in der SPD bewegt sich etwas:


Aufruf: Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten für Diplomatie und Deeskalation 

" (...)  

Politik und Gesellschaft sind gefordert, Deeskalation zu ermöglichen und Verständigung für einen Waffenstillstand und Frieden zu fördern. Der Wille zu ziviler Konfliktlösung und Frieden bildet die Haltung, mit der die Unterbrechung und Überwindung von Gewalt gelingen kann. 

Wir lehnen daher die Lieferung von Kampfflugzeugen, Kriegsschiffen, Mittelstreckenraketen und weiteren Kampfpanzern ab. Sie würde den Auszehrungskrieg in der Ukraine verschärfen. Aufrüstung weckt bei allen Kriegsparteien zerstörerische Erwartungen, zu „siegen“ und den menschlichen Preis dafür zu ignorieren. Hingegen ist notwendig, die Ausweitung des Krieges auf andere Länder und eine nukleare Eskalation auszuschließen sowie einen baldigen Waffenstillstand zu erwirken. (...)"

Der vollständige Aufruf findet sich unter folgendem Link kann dort auch von SPD-Mitgliedern  unterschrieben werden:

https://mehr-diplomatie-wagen.de/

Stellungnahmen von Bundestagsabgeordneten und Vertretern_innen internationaler Politik zum 'Appell für den Frieden':


Welcher der persönlich angeschriebenen Bundestagsabgeordneten und Regierungsmitglieder sowie Politiker_innen internationaler Politik wird beginnen?

*

Es beginnt Dr. Dietmar Bartsch, Bundestagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender der Partei DIE LINKE im Bundestag - seine Stellungnahme zum 'Appell für den Frieden':
"Der Winter steht vor der Tür, die Temperaturen fallen und auch die russischen Bomben und Raketen fallen weiter auf die Ukraine. 

Neun Monate Krieg, neun Monate Leid, Vertreibung und Tod. 

Der verbrecherische russische Angriffskrieg, der durch nichts zu rechtfertigen ist, muss so schnell wie möglich enden. Russland hätte die Möglichkeit, den Krieg jederzeit und bedingungslos zu beenden. Aber dazu wird es nicht kommen. 

Deshalb ist eine Verhandlungslösung unabdingbar. Deshalb ist es unabdingbar, dass sich Menschen für den Frieden engagieren und ihn einfordern. Seit Monaten wird viel über Waffen und wenig über Diplomatie und Verhandlungen diskutiert. Dabei zeigt doch das Zustandekommen des Getreideabkommens unter der Vermittlung der Türkei, dass Gespräche Ergebnisse zum Besseren liefern können. 

Ich hoffe, dass auch der Druck aus der Zivilgesellschaft dazu beiträgt, aus der militärischen Logik auszubrechen. Die Vereinten Nationen könnten unter ihrem Generalsekretär eine herausgehobene Rolle einnehmen. Der Krieg muss enden: Diplomatie und Verhandlungen sind das notwendige Gebot der Stunde, damit das Leid der Zivilbevölkerung endet." 

*

Frau Esther Dilcher, MdB der SPD-Fraktion, und Herr Timon Gremmels (MdB, SPD-Fraktion) schreiben uns als nächste:
"Vielen Dank für Ihre E-Mail zu einem Friedensappell, die ich als zuständige Wahlkreisabgeordnete auch für meinen Bundestagskollegen Timon Gremmels beantworte.
Putins Angriffskrieg muss enden! Ebenso wie die Kriege weltweit. Kriege müssen aber in allererster Linie beendet werden, um Menschenleben zu schützen. Aber auch die Umweltschäden von Kriegen können wir uns als Weltgemeinschaft nicht leisten, was insbesondere im Golfkrieg durch viele Angriffe auf Öltransporte und Ölraffinerien deutlich wurde.
Die Klimakonferenz in Ägypten wird leider wieder kein gutes Ergebnis für unser Klima erzielen können. Neben Ländern wie China wird dies zukünftig erschwert durch die neue Mehrheit im US-Repräsentantenhaus.
Deutschland - wie auch die UN - setzt sich vehement für ein Ende des Krieges in der Ukraine ein. Zielführende Verhandlungen können aber nur geführt werden, wenn die Waffen schweigen."

*

Die dritte Stellungnahme kam von Dr. Gregor Gysi, MdB, außenpolitischer Sprecher der Partei DIE LINKE:
"Mit Interesse habe ich Ihren Appell gelesen.

Auch ich meine, dass wir dringend einen Waffenstillstand überall benötigen, wo Kriege stattfinden. Ich unterstütze auch Ihr Anliegen, bei Klimaverhandlungen die Schäden durch Kriege einzubeziehen. 

Allerdings betone ich immer ausdrücklich, dass die ökologische Nachhaltigkeit mit sozialer Verantwortung zu verbinden ist. 

Die Diplomatie wurde in den letzten Jahren deutlich vernachlässigt. Wir müssen unbedingt über die UNO und andere internationale Einrichtungen eine neue Friedensordnung, die aus Deeskalation, Abrüstung, Interessenausgleich, deutlich mehr Diplomatie und strikter Wahrung des Völkerrechts besteht, erreichen.

Ebenso brauchen wir für Europa eine Friedensordnung. Der gegenwärtige Krieg zeigt, dass dies weder ohne noch gegen Russland geht. 

Ebenfalls unterstütze ich die Forderung im Appell, dass die Bundesrepublik dem Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen beizutreten hat."

*

Eine vierte Stellungnahme erreichte uns über das Büro des Bundestagsabgeordneten  Boris Mijatovic (Bündnis 90/ Die Grünen):
"Wir haben ihren Appell und ihre Publikation zur Kenntnis genommen und bitten um Verständnis, dass Herr Mijatovic kein individuelles Statement einer Vielzahl dieser und ähnlicher Anfragen geben kann. 

Grundsätzlich begrüßt Herr Mijatovic Initiativen für den Frieden, die eine Rückgabe der aggressiven Eroberungen durch die Russische Föderation im Staatsgebiet der Ukraine seit 2014 umfasst." 

*

Eine nächste Stellungnahme vom  Referenten des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion 

Dr. Rolf Mützenich, MdB,  Philipp Ritscher erreichte uns nun:

"Sehr geehrter Herr Professor Dr. Moegling, 

Herr Dr. Mützenich dankt Ihnen vielmals für Ihre E-Mail und die Übersendung Ihres Friedensappells. 

In den vergangenen Monaten hat Herr Dr. Mützenich in der Öffentlichkeit sehr deutlich gemacht, dass aus seiner Sicht auch alle möglichen diplomatischen Mittel genutzt werden sollten, um Russland zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zu bewegen. 

Ich möchte Sie gerne insbesondere auf sein Interview im SPIEGEL hinweisen: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-fraktionschef-rolf-muetzenich-sie-haben-einen-falschen-eindruck-von-mir-a-d17e28af-43ad-4449-9eb0-546acfc3dfb7 (...) "

Wir zitieren hieraus ergänzend eine Aussage von Rolf Mützenich, die sich auf unsere Thematik bezieht:
 "Ich versuche, die Situation breiter einzuschätzen als das vielleicht andere tun. Ein Beispiel: Wir waren alle froh, als im März 141 von 193 Staaten in der Vollversammlung der Uno den russischen Angriffskrieg verurteilt haben. Das reicht aber nicht. Wir müssen sehen, welche Länder sich enthalten oder eine andere Sicht auf den Krieg haben. (...)

Möglicherweise frisst sich der Krieg aufgrund des Wintereinbruchs fest, so dass sich an den Fronten bald gar nichts mehr bewegt. Vielleicht kann daraus ein Momentum wachsen. Meine Hoffnung ist, sich an einzelnen Orten wieder humanitäre Korridore zur Versorgung oder Evakuierung bilden lassen. Vielleicht gelingt es sogar, dass weitere Kriegsgefangene ausgetauscht werden können. Und wenn aus einer solchen Entwicklung heraus weitere diplomatische Initiativen entstehen, wäre zumindest eine Waffenruhe oder ein Waffenstillstand vielleicht wieder denkbar. Wir müssen mehr über Diplomatie und das Ergreifen oder Entwickeln von nicht militärischen Schritten sprechen."

 

(aus: SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich: »Sie haben einen falschen Eindruck von mir« - DER SPIEGEL: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-fraktionschef-rolf-muetzenich-sie-haben-einen-falschen-eindruck-von-mir-a-d17e28af-43ad-4449-9eb0-546acfc3dfb7) 

*

Auf die Anfrage nach einer Stellungnahme vom Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Umwelt Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) bekamen wir vom Referat LB5 seines Ministeriums folgende Antwort:
"vielen Dank für Ihre Zuschrift. 

Deutschland unterstützt die Ukraine bei seiner legitimen Selbstverteidigung gegen den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg mit der Lieferung von Waffen und anderen Gütern. Die Unterstützungsleistungen richten sich dabei grundsätzlich an dem von der Ukraine geltend gemachten Bedarf aus. Zu diesen Bedarfsanfragen stehen die Ukraine und die Bundesregierung in einem engen Austausch. 

Im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, den Russland gegen die Ukraine führt, übt die Ukraine ihr legitimes Recht auf Selbstverteidigung nach Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen aus.  In einem solchen Fall sind Lieferungen von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern ausdrücklich auch an Länder möglich, die sich in bewaffneten Konflikten befinden (siehe III. Nr. 7 der Politischen Grundsätze der Bundesregierung für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern). 

Ihre Forderung nach Friedensverhandlungen für einen Waffenstillstand in der Ukraine findet im Auswärtigen Amt den richtigen Ansprechpartner ( ... )"

*

Markus Kurth, MdB, Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen schreibt eine ausführlichere Stellungnahme:

(...)
"Mit Interesse habe ich Ihren Friedensappell und Ihre Webseite gelesen.
Ich möchte auch gerne dazu Stellung nehmen.
Selbstverständlich wäre es am besten, wenn die Waffen so schnell wie möglich schwiegen und Friedensverhandlungen begännen. Dies setzt aber voraus, dass der völkerrechtswidrige Aggressor - also Russland - einen ersten Schritt unternimmt und ernsthaften Friedenswillen zeigt. Bloße Absichtsbekundungen und Scheinangebote reichen allerdings nicht. Es liegt in den Händen von Putin und seinem Führungszirkel einen Rückzug vom Territorium der Ukraine anzutreten, bevor die militärischen, politischen, ökonomischen und vor allem menschlichen Kosten und Schäden auch für Russland überbordend werden. Unabdingbar ist zudem die sofortige Einstellung der Raketenangriffe auf alle ukrainischen Ziele.
Ein Frieden, der jetzt in weiter Ferne erscheint, müsste natürlich für beide Seiten, für die Ukraine und Russland, Sicherheitsgarantien umfassen. Allerdings erscheint aus heutiger Sicht undenkbar, dass eine Sicherheitsgarantie für die Ukraine nicht qualitativ gleichwertig zu einer NATO-Beistandsgarantie sein wird. Auch eine Neutralität der Ukraine wird nach den jetzigen Erfahrungen militärisch geschützt sein müssen. Langfristig muss man sich zwischen der Ukraine und Russland einen Aussöhnungs- und Verständigungsprozess wünschen, wie es ihn nach dem zweiten Weltkrieg zwischen Frankreich und Westdeutschland gab. Das ist momentan eine Utopie, aber 1945 konnten sich sicher die wenigsten Bürger*innen Frankreichs vorstellen, eine enge freundschaftliche Bindung zu Deutschen und ihrem Staat zu haben. Ich gebe jedenfalls die Hoffnung nicht auf.
In einigen Beiträgen Ihrer Webseite und von Ihren Mitstreiter*innen fällt aber auch das Wort "Stellvertreterkrieg" und es wird unterschwellig nahegelegt, als ob zumindest eine Teilursache des russischen Angriffs auch die Vorkriegspolitik des Westens und insbesondere der USA sowie der NATO sei. Die Lieferung schwerer Waffen - etwa durch die Bundesregierung - deuten Sie in einem Interview als "Eskalation". Diese Auslegung hat meiner Meinung nach nichts mit der Realität zu tun.
Tatsache ist, dass Putin den Entschluss zur Auslöschung der Staatlichkeit der Ukraine und ihrer Russifizierung aus einer imperialistisch-faschistoiden Ideologie heraus getroffen hat. Insbesondere die Ansprache, die Putin wenige Stunden vor dem Angriff gehalten hat bzw. die dann vom Fernsehen ausgestrahlt wurde, belegt dies überdeutlich. Putin spricht der Ukraine jegliches Recht auf eigene Staatlichkeit ab und betrachtet diesen Staat mehr oder weniger als historisches Versehen und als Ergebnis eines Fehlers, den Lenin in der Gründungsphase der Sowjetunion begangen hat. Spätere Einlassungen Putins zur Ukraine, hier besonders sein Vergleich zwischen seiner eigenen Person und dem Zar Peter dem Großen anlässlich der Eröffnung einer Ausstellung, bestätigen die Auffassung von Putin, dass es gelte, quasi ein groß-russisches Reich wiederherzustellen. Sicherheitspolitische Erwägungen oder gar Begründungen für den Einmarsch hat es seitens des Kremls bis zum Winter 2022 nicht in nennenswerter Weise gegeben. Erst seit Russland die militärische Initiative verloren hat und die wirtschaftlichen Sanktionen immer stärker wirken, wird der Krieg zur (versuchten) Eroberung  der Ukraine zunehmend in einen Konflikt mit dem Westen - insbesondere den USA - umgedeutet und der Versuch unternommen, Russland als Opfer eines aggressiven Expansionismus der NATO darzustellen.
Ich respektiere den Wunsch der Unterzeichner*innen nach einer baldigen Verhandlungsinitiative zur Beendigung der Kämpfe in der Ukraine. Aber solange das russische Militär in aggressivem Angriffsmodus bleibt, im Rücken der Front Menschen tötet und misshandelt, Vergewaltigungen als Waffe einsetzt, Kinder entführt und verschleppt und die besetzten Gebiete ausplündert, verdienen die Menschen in der Ukraine alle Unterstützung, die sie benötigen - und dazu gehören in der gegenwärtigen Lage leider auch Waffen!"

*

Tabea Rößner, MdB, Vorsitzende des Ausschusses für Digitales, Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schreibt uns des Weiteren folgende Stellungnahme:

"(...)

ich kenne Karl-Wilhelm Koch schon sehr lange und schätze seine kritischen Eingaben. Dementsprechend kenne ich auch seine Position – hier zeigt sich auch deutlich, wie differenziert wir Grünen uns mit diesem Thema innerhalb der Partei auseinandersetzen.

Ich selbst wurde in der Friedensbewegung politisiert und, glauben Sie mir, der Krieg in der Ukraine zerreißt mir das Herz. Und die Demonstrationen gegen NATO-Doppelbeschluss und Pershing II, das Bewusstsein um die atomare Bedrohung jener Zeit sind mir aktuell wieder sehr präsent. Mit entsprechend großer Sorge vernehme ich die doppeldeutigen Äußerungen aus dem Kreml hinsichtlich des Einsatzes von Atomwaffen.

Ich selbst bin keine Sicherheitspolitikerin, keine Außenpolitikerin, dennoch bin ich mir der Verantwortung meines Mandats auch in diesen Politikbereichen bewusst. Meine Haltung kommt nicht aus dem luftleeren Raum, sondern fußt auf Beratungen mit und Einschätzungen durch unsere Fachpolitiker:innen und externen Expert:innen aus eben diesen Bereichen, genauso wie aus der Friedensforschung. Wir sind bestrebt, ein umfassendes Bild zu erlangen und auf Grundlage dessen unsere Entscheidungen zu treffen.

Ich kann der Auffassung, Putin sei ein Krieg quasi aufgezwungen worden, nicht viel abgewinnen. Das putin’sche Russland tritt nach innen wie nach außen aggressiv auf – mehr und mehr. Oppositionelle und Journalist:innen wurden und werden inhaftiert oder gar ermordet. Das schließt natürlich nicht aus, mit diesem Staat eine friedliche Koexistenz führen zu können. Das hat auch viele Jahre funktioniert. Doch es war Putin, der mit der völkerrechtswidrigen Annektierung der Krim 2014 und dem Überfall auf die Ukraine 2022 dieses Zusammenleben in eine kriegerische Eskalation getrieben hat.

Den Kontext dieser Eskalation bilden die nationalistischen und imperialistischen Aussagen führender Politiker Russlands wie auch des Präsidenten selbst. Mir fällt es schwer, hierin einen ehrlichen Willen zum Dialog und zum Frieden zu erkennen – wenn überhaupt, dann zu einem durch Russland diktierten Frieden. Dieser Frieden schließt, so hat man es aus dem Kreml nun häufig zu hören bekommen, die Ukraine als Staat und die Ukrainerinnen und Ukrainer als Volk aus.

Die Ukraine kämpft also um ihre Existenz. Dieses Recht können und dürfen wir ihr nicht absprechen. Vielmehr gilt für mich auch, dass diejenigen, die angegriffen werden, sich verteidigen können müssen. Ohne Waffenlieferungen ist es ein ungleicher Kampf und legitimiert das Recht des Stärkeren. Gerade uns Friedensbewegten sollte dieser Aspekt nicht vergessen sein. Die Lieferung von Waffen – auch von schweren – halte ich in der Abwägung deshalb für richtig. Leicht fallen solche Entscheidungen nicht, denn Waffen töten Menschen. Und ob dies der richtige Weg ist, um diesen Krieg schnellstmöglich zu beenden, wird sich wohl erst in der Nachbetrachtung beurteilen lassen.

Deshalb darf es keinen Automatismus geben, sondern Waffenlieferungen müssen immer gewissenhaft geprüft und ein öffentlicher Dialog ermöglicht werden. Es muss sehr genau abgewogen werden, welche Konsequenzen die Lieferung verschiedenster Waffen auf die internationalen Beziehungen und das Völkerrecht hat. Ich selbst halte Kriegsrethorik hier völlig fehl am Platz. Dafür geht es um zu viel. Genauso muss aber auch betrachtet werden, was passieren könnte, wenn die Ukraine nicht in ihrer Selbstverteidigung unterstützt wird und Putin diesen Krieg gewinnt.

Ihnen wie auch den Unterzeichner:innen Ihres Friedensappells möchte ich für Ihr Engagement danken."

Wir - die Initiatoren des 'Appells für den Frieden' - starteten am 24.3.2023 eine zweite Anfrage an die Bundesaußenministerin Baerbock und das Auswärtige Amt. Die erste Anfrage war unbeantwortet geblieben. Im Gegensatz dazu hatte das österreichische Außenministerium immerhin zwei gehaltvolle Aussagen zu unserer Anfrage vorgenommen (siehe oben). Die Antwort von Herrn Florian Korczak im Auftrag des österreichischen Außenministers haben wir unserer Anfrage beigefügt (siehe unten bei 'Internationale friedenspolitische Kontakte'). Wir fragen uns nun, ob wir dieses Mal eine Antwort von der Außenministerin bzw. dem Außenministerium erhalten werden. Immerhin repräsentiert unsere Friedensinitiative viele Tausend engagierte Bürger_innen, die ein Recht auf eine Antwort haben.

Hier nun unsere zweite Anfrage:

" Sehr geehrte Frau Ministerin Baerbock, sehr geehrte Damen und Herren des Auswärtigen Amtes, 

Persönlichkeiten aus der internationalen Friedensbewegung haben einen gemeinsamen Appell für Diplomatie zur Beendigung des Tötens in den Diskurs über Krieg und Frieden eingebracht. 

Er wird von tausenden Menschen in mehreren Ländern Europas und Amerikas unterstützt. https://www.change.org/p/appell-f%C3%BCr-den-frieden-das-t%C3%B6ten-in-der-ukraine-muss-beendet-werden  

Das österreichische Ministerium für internationale Angelegenheiten hat uns eine Reaktion auf diese Initiative zugesandt. 

Wir bitten Sie nun, ebenfalls zu dem ‚Appell für den Frieden‘ Stellung zu beziehen, da die gefährliche Entwicklung zentrale Anliegen der Menschen nicht nur in unserem Land betrifft. 

Wir sehen Deutschland in einer besonderen Verantwortung, da es sich laut Präambel des 2+4-Vertrages für eine Friedensordnung einzusetzen hat, die die Sicherheitsinteressen „eines jeden“ berücksichtigt. 

Es ist eine deutliche Stärkung der diplomatischen Initiativen statt einer weiteren Eskalation der Waffenlieferungen zu fordern. 

Unsere Initiative resultiert aus der Bewertung und der Erkenntnis, dass der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine völkerrechtswidrig und durch nichts zu rechtfertigen ist. Aber wir sehen auch die gebrochenen Versprechen des Westens (inkl. Deutschlands) Russland gegenüber nach 1990 und das tragische Versäumnis, in einem Zeitfenster, in dem das möglich war, eine auf langfristige, friedliche Zusammenarbeit angelegte Partnerschaft mit Russland einzugehen. Zumal diese zur Bekämpfung des Klimawandels unumgänglich ist!

Stattdessen wurden seitens der USA Atomwaffenabkommen gekündigt, eine weitere Aufrüstung betrieben und der Einflussbereich (auch der militärische) der Nato deutlich nach Osten erweitert.  

Auch schon der laut Frau Merkel, nur taktische - inkonsequente - Umgang mit Minsk II (der dazu diente der Ukraine Zeit für militärisches Erstarken zu organisieren) widersprach Deutschlands in verbindlichen Texten vereinbarten rechtlichen Verpflichtungen wie dem ‘Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland‘ und der ‚Charta von Paris‘ – beides völkerrechtliche Texte von 1990.  

Die vor einem Jahr in der Türkei von der Ukraine und Russland geführten Verhandlungen, die u.a. laut dem damaligen israelischen Premierminister Naftali Bennett und der IPPNW auf westliche Intervention hin kurz vor der Unterschriftslegung abgebrochen wurden, eröffnen unseres Erachtens immer noch  Perspektiven, die helfen können das Töten zu beenden. 

Kernstück dabei war und bleibt die zu schützende Neutralität der Ukraine, auch im Sinn der erwähnten völkerrechtlichen Texte. 

Wir möchten die Bundesregierung und insbesondere Sie als Außenministerin bitten, sich dringend bei den Vereinten Nationen für die Bildung einer hochrangigen und hochlegitimierten Verhandlungskommission durch den UN-Generalsekretär einzusetzen. Diese Kommission unter Leitung des UN-Generalsekretärs hätte die Aufgabe, die ukrainische und die russische Regierung zurück an den Verhandlungstisch zu bringen, um einen Waffenstillstand als Voraussetzung für Friedensverhandlungen zu erreichen.  Dies ist eine zentrale Forderung unseres ‚Appells für den Frieden‘. 

Wir bitten Sie um Ihre Stellungnahme und geben die des Österreichischen Außenministeriums in der Anlage zur Kenntnis. Unsere Anfrage an Sie und Ihre Stellungnahme werden wir dann veröffentlichen.
 

Mit freundlichen Grüßen 

  Karl-Wilhelm Koch      Prof. Dr. Klaus Moegling     Bernhard Trautvetter "

Und was geschah?  Bis auf einen floskelhaften Standardbrief erhielten wir - auch auf die erneute Anfrage hin - keine Antwort des Außenministeriums bzw. von Frau Baerbock. Demokratie geht wohl anders ...

Internationale Friedenspolitische Kontakte und Reaktionen


Jan Kavan, a spokesperson of the Czech Alliance of Labour and Solidarity, a former Foreign Minister of the Czech Republik, Deputy Prime Minister as well as a former President of the UN General Assembly, wrote us: 



Dear Klaus,
 
Thank you for your email and we shall certainly spread the news about your Appeal and activities. Our Appeal has to date gained about 18 000 signatories but we are still facing a boycott by the mainstream media and so it is not easy to let people know about our existence. The frequent attacks in the media against us on the other hand do help.We shall convene our first public meeting on the issue of peace on April 11, 2003. I wonder whether you could consider sending us a greeting which I could read out at the meeting. So far we have such expressions of support from one US peace group, from one in Slovakia and one in Hungary. Two representatives of the Ukrainian peace movement will address via Zoom..
Looking forward to hearing from you,
 
Jan Kavan
Peace and Justice peace group
former Foreign Minister
(Czech Republic)
https://worldbeyondwar.org/an-appeal-for-peace-from-czechia/


Lieber Jan Kavan, liebe Friedensfreunde_innen,
ich gratuliere euch zu fast 20.000 Unterzeichnungen in Tschechien! Unser deutsch-österreichischer Appell für den Frieden, der aus einer friedensökologischen Sicht heraus formuliert wurde, nähert sich Schritt für Schritt der Grenze von 10.000 Unterschriften bei Change.org. Bei einem internationalen Appell mit ähnlichem Text und Erstunterzeichnern_innen aus 10 Staaten haben wir gut 3000 Unterzeichnungen auf der Internetplattform Action.Network.
Auch in Deutschland und Österreich ist es so wie bei euch in Tschechien, dass die meisten Medien nicht bereit sind, über Initiativen im erforderlichen Maß zu berichten, die einen sofortigen Waffenstillstand als Voraussetzung für ernsthafte Friedensverhandlungen fordern.
Wie lassen uns auch nicht einschüchtern und arbeiten friedenspolitisch engagiert weiter.
Unser zentraler friedenspolitischer Vorschlag besteht darin, dass eine durch den UN-Generalsekretär geleitete internationale hochrangige und hochlegitimierte Verhandlungskommission den Weg für Waffenstillstandsverhandlungen in der Ukraine als Voraussetzung für Friedensverhandlungen freimachen müsste. Nationale Regierungen sollten sich mit Nachdruck für eine derartige Friedensinitiative beim UN-Generalsekretär einsetzen.
Wir, die Initiatoren des 'Appells für den Frieden', wünschen euch viel Erfolg für eure erste öffentliche Tagung und hoffen, dass wir mit euch, den tschechischen Friedensfreunden, weiterhin in Kontakt bleiben.
Beste Grüße aus Deutschland
Klaus Moegling

Dear Jan Kavan, dear friends of peace,
I congratulate you on almost 20,000 signatures in the Czech Republic! Our German-Austrian Appeal for Peace, which was formulated from a peace-ecological point of view, is approaching step by step the limit of 10,000 signatures at Change.org. An international appeal with a similar text and first signatories from 10 countries has more than 3000 signatures on the internet platform Action.Network.
In Germany and Austria, too, it is the same as with you in the Czech Republic, that most of the media are not willing to report on initiatives to the necessary level, which demand an immediate ceasefire as a prerequisite for serious peace negotiations.
We do not let ourselves be intimidated and continue to work in a committed way for peace.
Our central peace policy proposal is that an international high-level and highly legitimized negotiating commission headed by the UN Secretary General would have to clear the way for ceasefire negotiations in Ukraine as a precondition for peace negotiations. National governments should strongly advocate for such a peace initiative with the UN Secretary General.
We, the initiators of the 'Appeal for Peace', wish you much success for your first public meeting and hope to stay in contact with you, the Czech friends of peace.
Best regards from Germany
Klaus Moegling

Drahý Jane Kavane, drazí přátelé míru,
Blahopřeji Vám k téměř 20 000 podpisů v České republice! Naše německo-rakouská výzva za mír, která byla formulována z mírově-ekologického hlediska, se krok za krokem blíží k hranici 10 000 podpisů na Change.org. Mezinárodní výzva s podobným textem a prvními signatáři z 10 zemí má na internetové platformě Action.Network více než 3000 podpisů.
V Německu a Rakousku platí stejně jako u vás v České republice, že většina médií není ochotna v potřebném rozsahu informovat o iniciativách, které požadují okamžité příměří jako předpoklad seriózních mírových jednání.
Nenecháme se zastrašit a nadále pracujeme s mírovým politickým nasazením.
Naším hlavním návrhem v oblasti mírové politiky je, aby mezinárodní vyjednávací komise na vysoké úrovni a s vysokou legitimitou pod vedením generálního tajemníka OSN uvolnila cestu k jednání o příměří na Ukrajině, které by bylo předpokladem mírových jednání. Národní vlády by se měly u generálního tajemníka OSN důrazně zasadit o takovou mírovou iniciativu.
My, iniciátoři "Výzvy za mír", Vám přejeme mnoho úspěchů při Vašem prvním veřejném setkání a doufáme, že s Vámi, českými přáteli míru, zůstaneme v kontaktu.
S pozdravem z Německa
Klaus Moegling


*

May-May Meijer, Peace SOS, The Nethherlands, wrote us:
 
"Herewith I send you the reply we received from the Mexican Ministry of Foreign Affairs from the The Director General for the Organization of the United Nations. Please see the attachment for the google translation in English of the letter and the Spanish version. 
 

Thanks a lot to amongst others Francisco Plancarte, Roberto Arriola and Naomi Flores of the CEMERG (Centre Centro Mexicano de Responsabilidad Global CEMERG) for their help with the follow up of our letter. 

In addition, you maybe also have read about this resolution:
https://news.un.org/en/story/2023/02/1133847

You didn’t hear sooner from me, because I was busy with organizing a peace demonstration for Ukraine in Amsterdam. In addition, I have written an op-ed for peace in Ukraine on Medium, which was published as well in a Dutch national newspaper, I will see if we can publish it on the website of Peace SOS as well.
https://medium.com/@info_43963/let-china-mediate-to-prevent-further-escalation-of-war-4d0e2ab654b1

Thank you so much for your support!

Together for peace in Ukraine and the rest of the world. May peace come soon.

Peace and all the best,
May-May

May-May Meijer, Chair
 
Peace SOS
The Netherlands

 
Together For: A World in Which All Children Can Play 

 

Mrs. May-May Meijer 

Director Peace SOS 

 

I refer to the citizen petition made to Lic. Andrés Manuel López Obrador, President of the United Mexican States, with folio number 20221227MAMM2I, received by this General Directorate on January 2. 

In this regard, I would like to inform you that this Secretary appreciates and takes note of the information and considerations presented in your letter. 

Likewise, and for your information, it is shared that Mexico has repeatedly insisted in the United Nations Organization, including the General Assembly and the Security Council, and in other multilateral forums, the need to promote initiatives that favor diplomatic channels and favor mediation and dialogue to end the war in Ukraine, consistent with the constitutional principles of Mexican foreign policy. 

In addition, Mexico considers that international peace and security issues must be resolved within the relevant bodies of the United Nations (UN), so that they have the required multilateral format and structure. necessary for its implementation. 

I am pleased to note that since the start of the war in Ukraine, the 11th emergency special session of the General Assembly (AGONU) on the situation in Ukraine has been resumed on various occasions, in which four resolutions have been adopted, in particular resolution ES-11/1., in which said body urges the immediate peaceful solution of the conflict between the Russian Federation and Ukraine through political dialogue, negotiations, mediation and other peaceful means. It should be noted that Mexico, in coordination with France, promoted resolution ES-11/2 on the humanitarian consequences in the context of the war in Ukraine, in said framework of AGONU sessions, which had 90 co-sponsors and a favorable vote. from 140 countries. 

 

I take this opportunity to send a cordial greeting. 

        

 Sincerely 

The Director General for the Organization 

of the United Nations 

  

Dr. Eduardo Jaramillo Navarrete 


*

 

Die Präsidentin des EU-Parlaments, Roberta Metsola, schrieb uns über ihr Kabinettsmitglied, Sylwia Kosinska, folgende Mitteilung:
(...) 
"im Namen von Präsidentin Metsola möchte ich Ihnen für Ihre E-Mail vom 31. Januar 2023 bezüglich der Initiative "Appeal for Peace" danken.
Das Europäische Parlament hat sich in seinen Entschließungen an vorderster Front für die Unterstützung der Ukraine eingesetzt und die illegale Invasion Russlands unmissverständlich verurteilt. Bitte seien Sie darüber informiert, dass das Europäische Parlament heute eine Entschließung zum EU-Ukraine-Gipfel angenommen hat, in der die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, die zehn vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskyy vorgelegten Friedensvorschläge zu unterstützen. 
Auch Präsidentin Metsola hat wiederholt erklärt, dass Frieden ohne Freiheit und Frieden ohne Gerechtigkeit überhaupt kein Frieden ist.
Bitte beachten Sie auch, dass die Reden von Präsidentin Metsola zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine online auf der Webseite des Präsidenten https://the-president.europarl.europa.eu/en/ zu finden sind.
Daher bedauere ich, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir Ihrer Bitte nicht nachkommen können. 
Mit freundlichen Grüßen,
Sylwia KOSINSKA 
Mitglied des Kabinetts 
Östliche Nachbarschaft, Russland, Verteidigung
Europäisches Parlament 
Kabinett des Präsidenten" 

*

The President of the EU Parliament, Roberta Metsola, wrote us the following message through her cabinet member, Sylwia Kosinska:
(...)
"On behalf of President Metsola I would like to thank you for your email of 31 January 2023 regarding the Appeal for Peace initiative.
The European Parliament has been on the forefront of supporting Ukraine and unequivocally condemning Russia's illegal invasion, throughout its resolutions. Please be informed that today European Parliament adopted a resolution regarding the EU-Ukraine Summit with a call on the Member States to support the 10 peace proposals presented by President of Ukraine Volodymyr Zelenskyy.
President Metsola has also repeatedly stated that peace without freedom and peace without justice is no peace at all.
Please also note, that speeches of President Metsola regarding Russian war of aggression against Ukraine can be found online on the President's webpage https://the-president.europarl.europa.eu/en/
Therefore, I regret to inform you that we will not be able to accommodate your request. 
With kind regards,
Sylwia KOSINSKA 
Member of Cabinet 
Eastern Neighbourhood, Russia, Defence
European Parliament 

Cabinet of the President" 

*

Karl-Heinz Hinrichs (Ramsau/AUT) sendete dem Vizekanzler Österreichs, Kogler, den 'Appell für den Frieden'. Er bekam von Peter Steyrer, Bundesministerium für Kunst, Kultur,
öffentlichen Dienst und Sport, Büro des Vizekanzlers und Bundesministers EU und Internationales, folgende ausführliche Antwort:


"Vizekanzler Kogler lässt sich für die Zusendung Ihres Appells für den Frieden recht herzlich bedanken. Er hat mich ersucht Ihr Schreiben wie folgt zu beantworten.
Wir sehen in Sachen Überwindung des Krieges und Herstellung eines gerechten Friedens derzeit leider keine Alternative als einerseits das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine anzuerkennen und zu unterstützen – selbst in Ghandhis Theorie der Gewaltlosigkeit hatte dieses Bestand und die Ukraine hat tatsächlich alle Mitteln der Gewaltlosigkeit in den vergangenen Jahren ausgeschöpft – und andererseits im Gespräch zu bleiben; die Kriegsdienstgegner und -verweigerer in Russland zu unterstützen und humanitär vor Ort und den Flüchtlingen hier zu helfen. Wenn Putin aufhört, dann ist der Krieg beendet. Wenn die Ukraine aufhört, dann ist die Ukraine ausgelöscht!
Neutralität kann nicht teilnahmsloses Zusehen bei einem militärischen Überfall bedeuten. Österreich ist ein neutraler Staat. Das ist gut und richtig. Aber Ziel der Neutralität kann nicht sein, teilnahmslos zuzuschauen und den Bruch des Völkerrechts hinzunehmen, wenn eine militärische Großmacht einen Nachbarn überfällt. Hier geht es um die Zerstörung eines unabhängigen und souveränen Staates durch militärische Gewalt.
 Putin verdreht mit seiner "Rhetorik eines Angriffskriegs aus Eigenschutz" die Wahrheit. Dies muss so benannt und zurückgewiesen werden. Österreich wird die weiteren "massiven Maßnahmen" der EU mit entwickeln und mittragen, denn es gilt, alle Mittel der Politik und der Diplomatie zu ergreifen, "um uns diesem Angriff auf die Ukraine entgegenzustellen".
Das neutrale Österreich kann einem derartigen Aggressionskrieg nicht zuschauen. Die Neutralität ist keine "tatenlose Ideologie". Österreich bleibt dem Lebensmodell von Freiheit, Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie treu.  Die Ukraine ist ein europäisches Nachbarland. Daher hat sich Österreich ohne wenn und aber als guter und solidarischer Nachbar erwiesen. Gleichzeitig hat Österreich die Pflichten eines militärisch Neutralen eingehalten.
 In dieser Frage und in der Frage der Waffenlieferungen geht es eben vor allem auch darum, immer wieder klar zu machen, dass es keine direkte Unterstützung durch Soldaten gibt, was den Westen zur Kriegspartei machen würde, aber die Selbstverteidigung des Überfallenen zu unterstützen und volle Solidarität mit der Ukraine zu zeigen.  Diesem Prinzip der Unterstützung des Art 51 UN-Charta bei gleichzeitiger Vermeidung jeder Eskalation und der Eindämmung des Krieges folgen auch die USA, die Nato als auch die EU.
 Das UN-Generalsekretariat ist dauernd und intensiv engagiert Verhandlungen in Sachen Gefangenenaustausch, Getreidelieferkorridore und Sicherheitszone um das AKW Saporischja herbei zu führen. Mit kleinen Teilerfolgen, die allerdings weit von einem Waffenstillstand oder gar einer Friedenslösung entfernt sind.
 Wie schwer es ist, im Gespräch zu bleiben, zeigte die diesjährige OSZE-Wintertagung, an der auch russische Abgeordnete „routinemäßig“ und völkerrechtsgemäß teilgenommen und wo 81 Abgeordnete und Mitglieder der Parlamentarierversammlung dagegen protestiert haben, sowie litauische und ukrainische Abgeordnete die Sitzung boykottiert haben. Aber gerade die OSZE ist als Dialogforum gegründet worden. Die OSZE hat im Krieg seit 2014 in der Ukraine, der auch von Russland entfacht worden ist, eine wichtige Rolle an der Waffenstillstandslinie gespielt. UND: Die OSZE wird die erste Organisation sein, die, sobald irgendeine Bereitschaft zu einem neuerlichen Waffenstillstand von beiden Seiten geäußert wird, ein wichtiges Instrumentarium bietet.
Ein Boykott Russlands hätte dieses internationale Forum in seinen Grundfesten erschüttert und den Sinn der OSZE grundlegend in Frage gestellt. Daher ist Österreich als Gastgeberland für die Durchführung der Konferenz eingetreten.
 In diesem Sinne werden wir auch weiterhin für einen gerechten Frieden für die Ukraine eintreten und verbleiben und auch im Einklang mit den internationalen Entwicklungen und Absprachen handeln.
 Mit freundlichen Grüßen
 Peter Steyrer"
 
Bundesministerium für Kunst, Kultur, 
öffentlichen Dienst und Sport
Büro des Vizekanzlers und Bundesministers
EU und Internationales

*

Ein weiteres Schreiben von der österreichischen Bundesregierung im Auftrag des österreichischen Außenministers Alexander Schallenberg von  

Mag. Florian Korczak, Leiter der Abteilung II.2 – Sicherheitspolitische Angelegenheiten,

traf ein, das ebenfalls zeigt, dass hier deutliche Unterschiede zur Haltung der deutschen Bundesregierung vorhanden sind:

"Als Leiter der Abteilung für Sicherheitspolitische Angelegenheiten im Außenministerium danke ich Ihnen für Ihr Mail vom 20. Februar 2023 an Herrn Bundesminister Schallenberg und darf Ihnen darauf antworten.
Die österreichische Bundesregierung hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine von Beginn an als eklatanten Bruch des Völkerrechts aufs Schärfste verurteilt. Österreich unterstützt daher uneingeschränkt die Maßnahmen der EU in Solidarität mit der Ukraine sowie die Sanktionen gegen Russland. Im Einklang mit unserer Neutralität beteiligen wir uns nicht an der Finanzierung von Waffen- und Munitionslieferungen der EU. Österreich spricht sich gleichzeitig konsequent für Schritte zur Deeskalation aus. Außenminister Schallenberg hat kürzlich in einem Interview betont, dass alle Gesprächskanäle für den Zeitpunkt offengehalten werden müssen, wo die Diplomatie wieder Raum gewinnen kann. Über das Wann und Wie von Friedensgesprächen entscheidet die Ukraine.
Zu der in Ihrer Petition erwähnten Problematik der CO2-Emissionen des Militärs ist anzumerken, dass das österreichische Bundesheer das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 engagiert verfolgt und konkrete Maßnahmen zur Ökologisierung und Nachhaltigkeit der Streitkräfte eingeleitet hat. Auf EU-Ebene setzt sich Österreich u.a. für die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks von Krisenmanagementeinsätzen ein.
Zu Ihrem Anliegen betreffend Abrüstung ist festzuhalten, dass sich Österreich seit vielen Jahren für Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung einsetzt und federführend am Zustandekommen des Nuklearwaffen-Verbotsvertrags (TPNW) beteiligt war. Österreich ist dabei bemüht, den internationalen Diskurs zu Nuklearwaffen stärker auf die globalen humanitären Konsequenzen zu richten. Österreich vertritt diese Argumentation mit Nachdruck in allen internationalen Foren und ebenso bei unseren bilateralen Kontakten. Auch mit Deutschland und den anderen EU-Partnern gibt es dazu einen regelmäßigen Austausch.
In der Hoffnung, dass Ihnen diese Hinweise helfen, verbleibe ich
Mit besten Grüßen
Mag. Florian Korczak
Leiter der Abteilung II.2 – Sicherheitspolitische Angelegenheiten"

 *

Der Außenminister der Schweiz,  Ignazio Cassis, schrieb dem Sekretär der Friedensbewegung in der Schweiz (SFB), Tarek Idri, auf sein Anschreiben und die Versendung des 'Appells für den Frieden' hin folgenden wichtigen Brief :

" Ihr Appell für den Frieden 

 

Sehr geehrter Herr Idri,

 

Ich danke Ihnen für Ihr Schreiben vom 1. Juni 2023 und Ihren Appell für den Frieden. Ich teile Ihre Sorge um die Lage in der Ukraine. 

Diese Situation ist eine direkte Folge der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine, welche der Bundesrat seit Beginn scharf verurteilt hat. Die Schweiz hat Russland wiederholt dazu aufgefordert, die Situation zu deeskalieren, alle Feindseligkeiten einzustellen und seine Truppen aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet abzuziehen. Russlands Vorgehen ist ein schwerer Verstoss gegen das Völkerrecht, gegen das Verbot der Gewaltanwendung sowie gegen die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine, wie sie im Völkerrecht verankert sind. 

Die Schweiz wendet im Verhältnis Russland-Ukraine das Neutralitätsrecht an. Aufgrund des neutralitätsrechtlichen Gleichbehandlungsgebots kann sie einer Anfrage um Weitergabe von Kriegsmaterial mit Schweizer Ursprung an die Ukraine nicht zustimmen, solange diese in einen internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt ist. 

Die Schweiz begünstigt keine der Kriegsparteien militärisch und führt weiterhin Gespräche mit allen Parteien. Sie engagiert sich in vielfältiger Weise, auf allen Ebenen und im Rahmen von Gesprächen mit den Konfliktparteien aktiv für den Frieden. Dieser muss hingegen umfassend, gerecht und andauernd sein und die Bedürfnisse der völkerrechtswidrig angegriffenen Ukraine berücksichtigen. Die UNO-Generalversammlung hat im Oktober 2022 mit grosser Mehrheit, inkl. der Unterstützung der Schweiz, eine Resolution verabschiedet, die genau diese Forderung untermauert und die Parameter hierfür definiert. 

Die Schweizer Diplomatie ist bereit, Gute Dienste zu leisten. Dies umfasst die Rolle als Gastgeberin oder Fazilitatorin für Gespräche und Treffen wie auch Schutzmachtmandate. Dafür braucht sie aber das Einverständnis beider Konfliktparteien. 

Der UNO-Sicherheitsrat ist der Hauptakteur bei der Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Er berät regelmässig zur Lage in der Ukraine und bietet somit den Parteien eine Plattform für den Austausch. Die Schweiz beteiligt sich im Rahmen ihres Mandats im Sicherheitsrat in den Jahren 2023-2024 aktiv an den Diskussionen und fordert dabei konsequent die Einhaltung des humanitären Völkerrechts. So fand beispielsweise im Rahmen der Präsidentschaft der Schweiz eine Sitzung des UNO-Sicherheitsrates zur Sicherheit des Kernkraftwerks Saporischschja im Südosten der Ukraine statt, die ich angesichts der Bedeutung des Themas persönlich leitete. 

Der UNO-Generalsekretär hat sich von Beginn an stark engagiert, um zusammen mit den Parteien Lösungen für die durch den Krieg verursachten Folgen zu finden. Dank der durch ihn und die Türkiye vermittelten Schwarzmeerinitiative konnten bislang über 30 Tonnen Getreide auf den Weltmarkt gebracht und die Preise für Nahrungsmittel gedämpft werden. Das EDA unterstützt die Bemühungen des UNO-Generalsekretärs. 

Seien Sie versichert, dass die Schweiz sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln für die Beilegung dieses Konflikts einsetzt. Sie stellt ihr Know-how, ihr Engagement und ihre besondere Position als neutrales Land zur Verfügung und wird dies auch weiterhin nach Kräften tun. 

 

Mit freundlichen Grüssen 

 

Ignazio Cassis 

Bundesrat "

Friedensorganisationen

 Ausgangspunkt dieser Liste von nationalen und internationalen Friedensorganisationen war die Liste der 'Kooperation für den Frieden', die insbesondere um internationale Organisationen ergänzt wurde. Wer mit seiner Friedensinitiative noch aufgenommen werden möchte, teilt dies mir bitte über klaus(at)moegling.de mit.
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The starting point for this list of national and international peace organizations was the list of the 'Cooperation for Peace', which was supplemented in particular by international organizations. Whoever still wants to be included with his peace initiative, please let me know via klaus(at)moegling.de.


A
Aachener Friedenspreis
kontakt(at)aachener-friedenspreis.de
www.aachener-friedenspreis.de

Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e.V.
www.aachener-netzwerk.de

Aktion Freiheit statt Angst
kontakt(at)aktion-fsa.de 
www.aktion-freiheitstattangst.org

Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF)
agdf(at)friedensdienst.de
www.friedensdienst.de

Aschaffenburger Friedenstrommler
friedenstrommler(at)gmx.de
www.friedenstrommler.de

B
Bessere Welt Info
norbert(at)besserewelt.info

Bremer Friedensforum
info(at)bremerfriedensforum.de
www.bremerfriedensforum.de

Bürgerinitiative OFFENe HEIDe
info(at)offeneheide.de
www.offeneheide.de

Bund für Soziale Verteidigung (BSV)
info(at)soziale-verteidigung.de
www.soziale-verteidigung.de

Bundesausschuss Friedensratschlag
https://friedensratschlag.de
bundesausschuss(at)friedensratschlag.de

C

Centre for Peace Research and Peace Education, Department of Educational Science, University of Klagenfurt
https://www.aau.at/erziehungswissenschaft-und-bildungsforschung/arbeitsbereiche/friedensforschung-und-friedensbildung/

D
DFG-VK - Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
office(at)dfg-vk.de
www.dfg-vk.de

E
Ehrfurcht vor allem Leben (EVAL)

www.evalww.com
khh(at)evalww.com

Essener Friedensforum
https://essener-friedensforum.de/
kontakt(at)essener-friedensforum.de 

 
Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK)-
office(at)eak-online.de
www.eak-online.de

Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland (EmK) - Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung
bernd-dieter.fischer(at)emk.de

www.emk-gfs.de

F
Frieden & Diplomatie
https://www.friedenunddiplomatie.de/
info(at)friedenunddiplomatie.de 


Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V. (FIfF)
fiff(at)fiff.de
www.fiff.de

Frauen in Schwarz, Hamburg
[email protected]

Frauen in Schwarz, Köln
black.women(at)gmx.net
www.women-in-black.de

Frauennetzwerk für Frieden e.V. (FNF)
info(at)frauennetzwerk-fuer-frieden.de
www.frauennetzwerk-fuer-frieden.de

Friedensbüro Hannover e.V. 
friedensbuero(at)frieden-hannover.de 
https://frieden-hannover.de/


FriedensForum Neumünster
https://friedensforum-nms.blogspot.com

Friedensglockengesellschaft Berlin e.V.
www.weltfriedensglocke-berlin.de

Friedensgruppe Altenholz
friedensgruppe-altenholz(at)freenet.de
www.kirche-altenholz.de/seite6.htm

Friedensinitiative Nottuln
info(at)fi-nottuln.de
www.fi-nottuln.de

Friedensrat Müllheim
Friedensrat-Muellheim(at)gmx.de

Friedenszentrum Braunschweig
kontakt(at)friedenszentrum.info

www.friedenszentrum.info

Friedenszentrum Leipzig
t.schleip(at)t-online.de
http://www.friedenszentrum-leipzig.de

G

H
Heidelberger Friedensratschlag
www.heidelberger-friedensratschlag.eu
heidi.flassak(at)online.de 


I
IALANA - Internationale JuristInnen gegen ABC-Waffen; Deutsche Sektion der International Associatoon of Lawyers against Nuclear Weapons
info(at)ialana.de
www.ialana.de

Initiative Musiker/innen gegen Militärmusikkorps
musikergegenmilitaermusik(at)gmail.com
http://musiker-gegen-militaermusik.jimdo.com

International Peace Bureau (IPB)
https://www.ipb.org/
 info(at)ipb-office.berlin 

Institut de recherche sur la Résolution Non-violente des Conflits (IRNC)
https://www.irnc.org/IRNC/Qui_sommes-nous
cotactez-nous(at)irnc.org

    

IPPNW - Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung
ippnw(at)ippnw.de
www.ippnw.de

Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF)/
Women's International League for Peace and Freedeom (WILPF)

www.wilpf.de 

info(at)wilpf.de

Internationaler Versöhnungsbund - deutscher Zweig (VB)
vb(at)versoehnungsbund.de
www.versoehnungsbund.de

K
Kasseler Friedensforum
https://www.kasseler-friedensforum.de/
 info(at)kasseler-friedensforum.de 


Keine Waffen vom Bodensee
http://www.waffenvombodensee.com
[email protected]

Komitee für Grundrechte und Demokratie
info(at)grundrechtekomitee.de
www.grundrechtekomitee.de

Kooperation für den Frieden
http://www.koop-frieden.de/
info(at)koop-frieden.de 


Koordinierungsausschuss der Friedensbewegung in der Region Ingolstadt
traudel.haury(at)gmx.de

KURVE Wustrow - Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion e.V.
info(at)kurvewustrow.org
www.kurvewustrow.org

L
Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.
info(at)lebenshaus-alb.de
www.lebenshaus-alb.de

M
Mönchengladbacher Friedensforum
s.grabenhorst(at)jpberlin.de

N
NaturwissenschaftlerInnen-Initiative "Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit" (NatWiss)
vorstand(at)natwiss.de
www.natwiss.de

Netzwerk Friedenskooperative
friekoop(at)friedenskooperative.de
www.friedenskooperative.de

Netzwerk Friedenssteuer
info(at)netzwerk.friedenssteuer.de
www.netzwerk-friedenssteuer.de

Netzwerk Rüstungskonversion Thüringen
kontakt(at)jena-entruestet.de
www.ruestungskonversion-thueringen.de

O
Ökumenische Initiative zur Abschaffung der Militärseelsorge
kontakt.berlin(at)militaerseelsorge-abschaffen.de
http://www.militaerseelsorge-abschaffen.de

Ökumenisches Zentrum für Umwelt-, Friedens- und Eine-Welt-Arbeit, Berlin
wilma(at)oekumenischeszentrum.de
www.oekumenischeszentrum.de

P
Pädagoginnen und Pädagogen für den Frieden (PPF)
ppf(at)umwelt.ecolink.org
www.friedenskultur.de

pax christi - Internationale Katholische Friedensbewegung Deutsche Sektion
sekretariat(at)paxchristi.de
www.paxchristi.de

Peace SOS
info(at)peacesos.nl

R
RüstungsinformationsBüro (RIB e.V.)
rib(at)rib-ev.de
www.rib-ev.de

S
Sichelschmiede, Werkstatt für Friedensarbeit in der Kyritz-Ruppiner Heide
info(at)sichelschmiede.org
www.sichelschmiede.org

U
Ulmer Ärzteinitiative
info(at)ippnw-ulm.de
www.ippnw-ulm.de

UN Women for Peace Association
https://www.unwomenforpeace.org/
unwfpa(at)unwomenforpeace.org 


V
Varna Institute for Peace Research 

https://www.vipr-bg.com/en/

VVN-BdA - Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
www.vvn-bda.de

W
Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden (WfGA)
www.wfga.de
renate.wanie(at)wfga.de 


 WOMEN AGAINST VIOLENCE EUROPE 

https://wave-network.org/64-days-of-war/
 office(at)wave-network.org 


World Beyond War
info(at)worldbeyondwar.org
https://worldbeyondwar.org/moneyvideo/

(wird laufend ergänzt)